
Anka-3
Anka-3: Türkische Stealth-Drohne crasht knapp neben stark befahrener Straße
Laut dem türkischen Verteidigungsministerium befand sich die Anka-3 auf einem Testflug. Dabei hat sie sich „kontrolliert dem Boden genähert“.
Das Resultat der „Notlandung“ kann man in Fotos und Videos sehen, die in den sozialen Netzwerken geteilt werden. Auf einem erkennt man, dass die „kontrollierte“ Annäherung an den Boden gefährlich nahe an einer stark befahrenen Straße stattgefunden hat.
Fahrwerk und Flügel abgerissen
Der Vorfall ereignete sich in der türkischen Provinz Konya. Anhand der Spuren im Feld, die in einem Video sichtbar sind, sieht es so aus, als wäre die Anka-3 quer zur Straße gelandet. Die Landespur geht dabei nahezu bis zum Rand der Straße: Ein bisschen tiefer und die Anka-3 wäre womöglich in den Verkehr gecrasht.
Soweit auf den Fotos und Videos erkennbar, ist das Fahrwerk ausgefahren, was für den Versuch einer kontrollierten Notlandung spricht. Das hintere Fahrwerk ist abgeknickt, das vordere Fahrwerk ist abgerissen. An der linken Seite ist ein Teil des Flügels abgerissen.

Anka-3
© X
Vermutlich ist das Fahrwerk bei der Landung oder kurz danach auf dem unebenen Boden abgerissen, bzw. abgeknickt. Die Anka-3 hat sich dadurch zur linken Seite gelegt, wobei der Flügel den Boden berührt hat. Das hat wie ein Anker gewirkt. Die Drohne hat sich um mehr als 100 Grad gedreht und der Flügel ist abgerissen. Durch die Drehung ist die Anka-3 schließlich zu einem abrupten Halt gekommen.
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Dass das Fahrwerk auf dem Feld versagt, war zu erwarten. Nur wenige Flugzeuge haben Fahrwerke, die speziell für solches Gelände ausgelegt sind. Dazu zählen etwa die MiG-29 und die ältere MiG-21.
Anka-3 absolvierte bisher erfolgreiche Tests
Informationen dazu, warum die Anka-3 notlanden musste, gibt es noch nicht. Auch zu den Schäden gibt es noch keine offiziellen Berichte und ob diese repariert werden können, oder ob der Prototyp ein Totalschaden ist.
Von der Anka-3 existieren aktuell nur 2 Prototypen. Der Jungfernflug fand im Dezember 2023 statt. Im September 2024 wurde zum ersten Mal ein Waffentest durchgeführt.
Am 30. Oktober 2024 wurde die Anka-3, die mit einer Cruise Missile bewaffnet war, zum ersten Mal von einem anderen Flugzeug gesteuert. Das war offiziell der weltweit erste Einsatz einer Drohne in der Rolle eines Loyal Wingman.
Im Jänner 2025 folgte ein weiterer Waffentest. Dabei wurde u. a. eine Tolun-Lenkbombe aus einem der 2 internen Waffenschächte abgeworfen. Wie bei anderen Stealth-Flugzeugen sind die Tarnkappenfähigkeiten besser, wenn Bomben und Raketen aus Waffenschächten gestartet werden, statt von Hardpoints unter den Flügeln. Munition unter den Flügeln erhöht nämlich den Radarquerschnitt und damit die Gefahr von der Luftabwehr aufgespürt zu werden.
Technische Daten
Aktuell ist die Anka-3 mit einem Düsentriebwerk ausgestattet. Der Hersteller TAI hat jedoch auch Pläne für eine Variante mit 2 Triebwerken. Damit soll die Anka-3 Überschallgeschwindigkeit erreichen. Das ist wichtig, damit sie ihre zukünftige Rolle als Loyal Wingman auch für KAAN erfüllen kann – den Stealth-Fighter, den die Türkei gerade entwickelt.
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In der jetzigen Form ist die Anka-3 etwa 8 Meter lang und hat 17,5 Meter Flügelspannweite. Die maximale Geschwindigkeit liegt bei Mach 0,7 (ca. 850 km/h). Je nach Traglast kann sie bis zu 10 Stunden in der Luft bleiben.
Das maximale Startgewicht beträgt 6,5 Tonnen, die Waffenlast 1.200 kg. Kleinere Bomben und Raketen passen in die 2 internen Waffenschächte. Marschflugkörper und schwere Bomben kommen an die Hardpoints unter den Flügeln.
Neben Angriffen gegen Boden- und Luftziele soll die Anka-3 auch zur Aufklärung und Zielbeobachtung genutzt werden. Elektronische Kriegsführung ist ebenso angedacht, etwa um mit Jammern den Funkverkehr und die Luftraumüberwachung des Feindes zu stören. Die Indienststellung der Anka-3 ist für 2026 geplant.
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