CHINA-TECHNOLOGY-AI-ROMACE
© APA/AFP/JADE GAO / JADE GAO

Digital Life

Tausende Anzeigen für KI-Sexpartnerinnen stören Facebook nicht

Auf Meta-Plattformen wie Facebook und Instagram hat Wired laut eigenen Recherchen mindestens 29.000 verschiedene Werbungen für KI-Partnerinnen aus den vergangenen Jahren gefunden. Die "Girlfriends" sind ganz unterschiedlich ausgeprägt, locken aber mit Jugend, verstärkten Proportionen und dem Versprechen "NSFW" zu sein, also "not suited for work". Dass Meta solche Werbungen zulässt, erscheint rätselhaft, weil "Erwachsenen-Inhalte" auf Facebook normalerweise verboten sind.

➤ Mehr lesen: KI-generierte Influencerin verdient 10.000 Euro im Monat

Freibrief für Chatbots

In den vergangenen Jahren haben Meta-Plattformen öfters für Aufregung gesorgt, weil die Richtlinien gegen nackte Tatsachen allzu streng ausgelegt wurden. Sexarbeiter*innen ist die strenge Auslegung der Meta-Regeln in vielen Fällen ein Dorn im Auge. KI-Chatbots, die anpreisen, Männer in einer Minute "zum Kommen" zu bringen, scheinen dagegen einen Freibrief zu erhalten.

➤ Mehr lesen: Facebook: Verbot von personalisierter Werbung in ganz Europa

Sexarbeiter*innen bemängeln Fairness

"Nicht, dass ich mit den Gemeinschaftsrichtlinien und Regeln einverstanden wäre, aber diese Werbeanzeigen verstoßen eindeutig gegen ihre eigene Firmenpolitik", sagt Gemma Rose von der Sexarbeiter*innen-Rechte-Plattform Pole Dance Stripper Movement. Angesprochen auf die Werbung für KI-Sexpartnerinnen meint Meta, dass man die besagten Anzeigen einer Überprüfung unterziehen werde. "Unsere Systeme entwickeln sich weiter, inklusive den Methoden, wie wir Werbung und Verhalten entdecken, die gegen unsere Regeln verstoßen."

➤ Mehr lesen: So wollen Dating-Apps frustrierte Nutzer zurückgewinnen

"Bros" machen Geld

Vom Fortschritt dieser Weiterentwicklung sieht man derzeit noch wenig, schreibt Wired. Im April wurden rund 3.000 verschiedene Anzeigen für "AI Girlfriends" gefunden. 1.100 davon enthielten den "NSFW"-Hinweis. "Wenn Menschen mit ihrem Körper arbeiten und davon profitieren wollen, wird es ihnen untersagt, während KI-Unternehmen, die meistens von 'Bros' betrieben werden, das mit anzüglichen Bildern tun können", fasst Carolina Are vom Center for Digital Citizens der Northumbria University (UK) zusammen.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare