The State of California has approved the expansion of driverless robotaxis in San Francisco
© EPA / JOHN G. MABANGLO

Digital Life

Kein Fahrer sieht zu: Paare berichten über Sex in Robotaxis

Manche Passagier*innen von Robotaxis fühlen sich in den selbstfahrenden Fahrzeugen offenbar so komfortabel und unbeobachtet, dass sie die Hemmungen, im Straßenverkehr Sex zu haben, über Bord werfen. In San Francisco, wo 2 Unternehmen autonom fahrende Taxis anbieten, scheint dies offenbar hie und da der Fall zu sein. The San Francisco Standard schildert Erfahrungen von Personen, die es schon ausprobiert haben.

Niemand sagt nein

"Es gibt da einfach niemanden, der dir sagt: 'Du kannst das nicht machen'", sagt etwa ein Mann, der behauptet, in Robotaxis von Cruise bereits 3 Mal Geschlechtsverkehr praktiziert zu haben. "Es kommt zu dem Punkt, wo du dich immer komfortabler fühlst und wenn du mit jemandem zusammen fährst, kann das in andere Aktivitäten ausarten." Sex in einem autonomen Taxi zu haben, fühle sich auch als etwas Neues, Ungewohntes an, was den Reiz daran verstärke.

Falsch und aufregend

Bei seinen Aktivitäten in Robotaxis sei der Befragte auch bereits beobachtet worden. Ein anderer Autofahrer habe genau gesehen, was in dem Fahrzeug geschehe und darüber gelächelt. Eine Frau, die ebenfalls Sex im Robotaxi hatte, schildert, wie sie beim Vorbeifahren an einem Park von Scheinwerfern hell erleuchtet gewesen sei. "War es besonders gemütlich? War es ideal? Wahrscheinlich nicht. Aber der Umstand, dass du dich in der Öffentlichkeit bewegst, das ganze Tabu drumherum, dass es irgendwie falsch war, machte es aufregend."

➤ Mehr lesen: Verrücktes Verhalten bringt autonome Autos an ihre Grenzen

Sicher trotz angelaufenen Scheiben

Sexuell aktive Robotaxi-Nutzer*innen bewundern auch die Sicherheit der Fahrzeuge. "Im Fahrzeug wurde es echt heiß und so dunstig, dass die komplette Windschutzscheibe angelaufen war. In irgendeinem anderen Fahrzeug wäre das ein Problem", sagt ein Fan. Dass das intime Geschehen in den Autos von Kameras mitverfolgt wurde, sei kein großes Hindernis gewesen. "Am nächsten Tag dachte ich schon, dass das nicht die beste Idee war. Ich befürchtete, ich könnte eine E-Mail von Cruise erhalten", sagt ein Nutzer. Es kam aber weder eine Warnung, noch wurde der Nutzer von dem Dienst ausgeschlossen.

Rücksicht nehmen

Waymo und Cruise heißen sexuelle Aktivitäten in ihren Fahrzeugen nicht gut. Man wolle anderen Nutzer*innen ein sauberes Fahrerlebnis bieten. Nutzer*innen werden deshalb aufgefordert, auf andere Fahrgäste Rücksicht zu nehmen und nichts zu tun, was anderen unangenehm wäre. Neben Sex sei auch das Konsumieren von Alkohol oder Drogen nicht gestattet.

Logische Entwicklung

Dass es so weit kommen würde, dass Menschen in selbstfahrenden Autos Sex haben werden, wurde bereits 2018 in einer britischen Studie vorhergesagt. Wissenschaftler*innen widmeten sich darin der Analyse des urbanen Tourismus der Zukunft. In der Studie wurde auch beschrieben, dass Überwachungsmaßnahmen in den Fahrzeugen unerwünschte Aktivitäten wahrscheinlich nicht verhindern werden. Die Forscher*innen können sich sogar vorstellen, dass private selbstfahrende Fahrzeuge als eine Art Bordell verwendet werden. "Es ist nur ein kleiner Schritt, um sich vorzustellen, dass es Amsterdams Rotlichtviertel auch auf Rädern geben wird."

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare