Das schrägste Flugzeug, das je gebaut wurde
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In der frühen Zeit der Luftfahrt und während des Kalten Krieges wurde mit zahlreichen, zum Teil äußerst extravaganten Designs von Luftfahrzeugen experimentiert. Ein Flugzeug, das dabei durch sein ungewöhnliches Erscheinungsbild besonders auffiel, war das sowjetische Experimentalflugzeug Bartini Beriev VVA-14.
Es wurde als Amphibienflugzeug konzipiert, das sowohl an Land als auch im Wasser starten und landen konnte. Außerdem war vorgesehen, dass die VVA-14 auch senkrecht abheben konnte. Flüge in hohen Höhen sollten ebenso möglich sein, wie Flüge in niedrigen Höhen unter Zuhilfenahme des Bodeneffekts. Die VVA-14 sollte vor allem gegen feindliche U-Boote eingesetzt werden.
Schwierigkeiten bei der Entwicklung
Die 14 in der Typenbezeichnung steht für die ursprünglich vorgesehene Anzahl an Triebwerken. Die 2 Triebwerke, die für die herkömmlichen Flugeigenschaften gedacht waren, befanden sich mittig am Rumpf des Flugzeuges. 12 Triebwerke sollten direkt in den Flugzeugrumpf integriert werden, um einen vertikalen Start zu ermöglichen.
Die Entwicklung der VVA-14 wurde 1965 von der sowjetischen Führung genehmigt. Eigentlich hätte ein erster Prototyp bereits eineinhalb Jahre später abheben sollen. Doch nach Schwierigkeiten bei der Konzeption verzögerte sich der Jungfernflug bis ins Jahr 1972.
Nie wirklich fertiggestellt
Der erste Prototyp hatte noch keine Schwimmer und konnte daher nur auf einer herkömmlichen Startbahn abheben und landen. Die Schwimmer wurden erst später eingebaut. 1975 konnte die VVA-14 erstmals im Wasser erfolgreich starten.
Beim zweiten Prototypen sollten auch die Triebwerke für den Senkrechtstart eingebaut werden. Doch es war nicht möglich, geeignete Triebwerke dafür zu finden. Also wurde die VVA-14 nie mit den 12 Triebwerke für den Senkrechtstart ausgestattet.
1974 verstarb der Chefentwickler Robert Bartini und mit ihm das Projekt des ungewöhnlichen Luftfahrzeugs. Die Konstruktion geriet immer mehr ins Stocken und stieß an die Grenzen des damals Machbaren.
Prototyp wanderte ins Museum
Ein dritter Prototyp der VVA-14 wurde zwar angefangen, doch der Bau wurde schon in einer frühen Phase gestoppt. Der zweite Prototyp wurde bei einem Brand zerstört und der erste Prototyp wurde 1987 in ein Museum in der Nähe von Moskau gebracht.
Tatsächlich geflogen ist also nur der allererste Prototyp der VVA-14. Zwischen 1972 und 1975 absolvierte er insgesamt 107 Flüge und etwas mehr als 103 Flugstunden.
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