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Zehntausende neue Sammelboxen für alte Akkus und Batterien

Batterien und Akkus gehören nicht in den Restmüll, aber auch nicht in die Schublade zu Hause. Sie enthalten wertvolle Rohstoffe, die wiederverwendet werden können. Daher ist es wichtig, Geräte, die Batterien und Akkus enthalten, richtig zu entsorgen. Im vergangenen Jahr haben immerhin 48 Prozent der Österreicher*innen ihre Altgeräte zu den kommunalen Sammelstellen gebracht, damit diese recycelt werden konnten.

Dennoch landen jährlich über 870 Tonnen Batterien und Akkus im Restmüll. Das verursacht laut Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) Kosten in Millionenhöhe. Es besteht dadurch nämlich die Gefahr von Bränden in Behandlungsanlagen. Die kommen laut Informationen der Entsorgungswirtschaft immer wieder vor.

Boxen in Supermärkten

Um den Bürger*innen die Rückgabe von Altbatterien und -akkus noch einfacher zu machen, wird es in Kürze neben den kommunalen Sammelstellen und den bisherigen Sammelboxen im Handel noch weitere Möglichkeiten geben, alte Batterien und Akkus zurückzugeben: In allen Supermärkten und Shops, in denen man Batterien kaufen kann, werden ab Mitte Juli solche Boxen aufgestellt. Diese sind weiß und mit dem aufgedruckten Testimonial „Her mit Leer“ sehr auffällig gestaltet.

Die Sammelboxen sollen im Kassa- und Pack-Bereich aufgestellt werden. „Die erste Tranche von 10.000 Stück wurde gerade fertig produziert und sollte in 14 Tagen im Handel zu finden sein“, sagt Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der Elektroaltgeräte-Koordinierungsstelle. Mitte August werden noch einmal 10.000 Stück dazukommen. Bis zur nächsten Rückgabestelle sollte man daher „keine fünf Minuten“ brauchen, sagt Giehser.

So sehen die "Her mit Leer"-Boxen aus, die künftig in den Supermärkten zu finden sein werden

Der Handel stelle mit dem weitverzweigten Filialnetz und seinen Tausenden Geschäften eine tragende Säule dar, um Altgeräte zurückzugeben. Allerdings gilt dies nur für Batterien und Akkus, die noch intakt sind. „Defekte Geräte und auslaufende Batterien müssen unbedingt bei den kommunalen Sammelstellen retourniert werden.“

Smartphone-Akkus

Doch immer mehr Geräte haben fixe Akkus verbaut, die sich nicht entfernen lassen. Dazu zählen etwa Smartphones. Es gibt nur wenige Smartphones oder Tablets am Markt, bei denen man den Akku selbst herausnehmen kann, nachdem man sich ein neues Handy gekauft hat und das alte außer Betrieb gesetzt hat. „Prinzipiell kann man in die Boxen im Handel auch alte Smartphones reinwerfen“, erklärt Giehser auf futurezone-Nachfrage. Größere Geräte wie Tablets, Bluetooth-Lautsprecher und Laptops passen dort allerdings nicht hinein.

Klimaschutzministerin Gewessler verweist auf den sogenannten „Reparatur-Bonus“, der ab 1. Jänner 2022 in Kraft tritt. Reparaturen sollen damit bundesweit mit bis zu 50 Prozent der Kosten, aber maximal 200 Euro, gefördert werden.

Damit die Rückgabestellen künftig einfacher gefunden werden können, wurde auf  hermitleer.at ein Sammelstellen-Finder eingerichtet. Dieser hat neben den kommunalen Sammelstellen auch die Supermärkte integriert, die Rückgabe-Boxen in der Nähe anbieten.

Die Aktion passiert freilich nicht ohne Grund: Die EU hat den Mitgliedsstaaten nämlich eine fixe Sammelquote vorgegeben. Diese liegt bei 45 Prozent und Österreich kommt hier derzeit nur knapp darüber.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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