Bitcoin erklimmt neues Allzeithoch, danach auf Achterbahnfahrt

Bitcoin erklimmt neues Allzeithoch, danach auf Achterbahnfahrt

© REUTERS/Dado Ruvic

Digital Life

Bitcoin erklimmt neues Allzeithoch, danach auf Achterbahnfahrt

Bitcoin hat am Dienstag ein neues Allzeithoch erreicht. Die Mutter aller Kryptowährungen kletterte über die bisherige Bestmarke und kam zwischenzeitlich auf einen Wert von 68.784 Dollar. Im November 2021 stand die digitale Währung kurzzeitig auf 66.953 Dollar. 

Die Freude über das neue Allzeithoch währte nur kurz. Offenbar haben viele Investor*innen die Gewinne mitgenommen. Denn der Kurs stürzte am Dienstagabend rasant auf rund 61.000 Dollar ab. Mittlerweile hat er sich aber wieder erholt und steht bei rund 66.800 Dollar. 

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Der Bitcoin-Kurs in den vergangenen Tagen

Neuer Schwung bei Kryptowährungen

Von dem neuen Bitcoin-Allzeithoch konnte auch die zweitgrößte Kryptowährung profitieren. Der Ethereum-Kurs ist ebenso stark angestiegen und erreichte zwischenzeitlich 3.817 Dollar. Von seiner Bestmarke im November 2021 von 4.724 Dollar ist Ethereum aber noch etwas entfernt. 

Die Bitcoin-Kursentwicklung hat generell neuen Schwung in die Kurse der Kryptowährungen gebracht. Zahlreiche kleinere digitale Währungen wie Solana, Cardano oder Polkadot können aktuell vom Bitcoin-Allzeithoch profitieren. 

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Der Ethereum-Kurs seit Mitte 2020

Stabilerer Markt 

Nach Einschätzung von Brancheninsider*innen ist die Lage am Kryptomarkt nicht mit der Situation im Herbst 2021 vergleichbar. Damals habe es eine Überhitzung des Marktes durch einen Hype unter Privatinvestor*innen gegeben, sagte Eric Demuth, Gründer der österreichischen Kryptohandelsplattform Bitpanda, der Nachrichtenagentur dpa. 

Inzwischen gebe es einen stabilen rechtlichen Rahmen durch die Marktaufsicht, sodass viele institutionelle Anleger*innen und Banken in den Kryptomarkt eingestiegen seien. "Die haben in den vergangenen Monaten den Preis nach oben bewegt, weil viel frisches Geld in den Markt geflossen ist." Die privaten Investor*innen seien am aktuellen Aufschwung bislang kaum beteiligt. 

Unter den Großinvestor*innen ragen vor allem die Geldhäuser wie Grayscale, BlackRock und Fidelity heraus, die in den USA Bitcoin-Fonds aufgelegt haben. Diese Bitcoin-ETFs wurden im Januar von der US-Börsenaufsicht SEC genehmigt. Sie ermöglichen den Anleger*innen, in Bitcoin zu investieren, ohne die Digitalwährung selbst direkt erwerben oder verwahren zu müssen.

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Hohe Nachfrage nach Bitcoin

Nach Berechnungen von James Butterfill, Research-Chef von Coinshares, übersteigt die Bitcoin-Nachfrage bei Weitem die Summe der Coins, die die neu entstehen. Allein die durchschnittliche Anzahl von Bitcoin, die jeden Tag von den ETFs nachgefragt werde, betrage etwa 4.000 Bitcoin pro Tag

"Es werden aber nur 900 Bitcoin am Tag neu produziert." Die ETF-Emittenten könnten sich damit nicht darauf verlassen, dass die "Miner" sie mit Bitcoin versorgen. "Sie müssen auf dem Markt nachkaufen. Und das treibt die Kurse in die Höhe."

Halving steht an

Butterfill macht aber auch die finanzpolitischen Rahmenbedingungen für die Rallye des Bitcoins mitverantwortlich. Bei hohen Zinssätzen der Zentralbanken gebe es etliche Alternativen für Investor*innen. "Der Bitcoin sieht in diesem Fall weniger attraktiv aus." 

Bei der Kursentwicklung dürfte auch ein Ereignis eine Rolle spielen, das für den 20. April erwartet wird: das nächste sogenannte Halving. Dabei halbiert sich die Belohnung, die Bitcoin-Miner für die Verifizierung von Krypto-Transaktionen erhalten. Letztlich führt der Vorgang zu einem langsamer wachsenden Angebot an Bitcoin, was in der Geschichte des Bitcoins meist steigende Kursen zur Folge hatte.

 

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