Blackout-Vorsorge: Wien Energie nutzt Überschuss-Strom
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Wien Energie hat am Gelände der Müllverbrennungsanlage Spittelau eine neue Power-to-Heat-Anlage in Betrieb genommen. Diese wandelt überschüssigen Ökostrom in umweltfreundliche Fernwärme um, wie das Energieunternehmen am Sonntag in einer Aussendung bekannt gab.
Man darf sie sich laut Wien Energie wie einen „Riesen-Wasserkocher“ vorstellen, der auf 155 Grad Celsius aufheizt. Zwei Durchlauferhitzer mit jeweils 5 Megawatt Leistung wandeln den überschüssigen Strom um. Das heiße Wasser wird dann für die Fernwärmeversorgung in der Umgebung genutzt.
Wie die Anlage helfen kann, ein Blackout abzufangen
Die Anlage hat Wien Energie 4,9 Millionen Euro gekostet. Sie soll auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen und dafür sorgen, dass wertvoller Strom, etwa aus Windanlagen, nicht verloren geht. Damit soll sie auch zur Blackout-Vorsorge beitragen.
Wenn im Stromnetz ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage gibt, geht es darum, dieses auszugleichen. Ist zu wenig Strom vorhanden, springt Wien Energie mit dem Kraftwerk Simmering wie eine Art „Feuerwehr fürs Stromnetz“ ein und stabilisiert das Netz. Ist zu viel Strom vorhanden – wenn etwa viel Wind geht und Windräder mehr Strom erzeugen, als benötigt wird – braucht es zusätzliche Abnehmer, damit das Netz nicht überlastet wird. Das können Power-to-Heat-Anlagen sein wie jene in Spittelau. Es gibt auch noch eine weitere in Leopoldau, die mit Elektrodenkesseln arbeitet.
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