China-Auftrag: Zoom-Mitarbeiter spionierte Nutzer weltweit aus
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Ein Zoom-Mitarbeiter hat mehrere Nutzer fälschlicherweise beschuldigt, Terrorismus zu unterstützen und Material zu sexuellem Kindesmissbrauch zu vertreiben, um so Diskussionen über das Tian’anmen-Massaker, die gewaltsame Niederschlagung einer Protestbewegung am 4. Juni 1989, zu unterbinden, wie das US-Justizministerium (DOJ) mitgeteilt hat.
In einer Kriminalbeschwerde legt das DOJ dar, wie der Mitarbeiter Xinjiang Jin Zoom-Nutzer weltweit ausspioniert und geblockt hat. Jin soll seine Informationen aus den Zoom-Meetings zum Gedenken von Tian’anmen direkt an den chinesischen Geheimdienst gemeldet haben.
Gespräche unterbrochen
Einige dieser Meetings wurden laut The Guardian sogar abgeschalten. Laut Zoom würde lediglich das Gesetz befolgt. „Wir bedauern, dass einige Meetings mit Teilnehmern in und außerhalb Chinas, negativ betroffen waren und wichtige Konversationen unterbrochen wurden“, hieß es vom Unternehmen.
Auf Anfrage von Mashable hat sich ein Zoom-Sprecher zur Kriminalbeschwerde geäußert: „Wir haben das Dienstverhältnis dieser Person beendet, weil er unsere Unternehmenspolitik missachtet hat“, heißt es. Weitere Mitarbeiter wurden bis zur Beendigung der Untersuchung beurlaubt. Auch in einem Blog-Post hat sich Zoom zu dem Vorfall mitgeteilt.
Jin soll unter anderem Namen, Adressen, IP-Adressen und E-Mail-Adressen von Zoom-Nutzern außerhalb Chinas an die Regierung weitergegeben haben. Er soll beauftragt worden sein, Video-Gespräche über Politik und Religion, die von der chinesischen Regierung und als „illegal“ eingestuft werden, auszuspionieren. In Haft ist Jin nicht.
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