Kurz vor Crash: Kryptobörse hat Terra als "sicher" beworben
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Anfang April war Luna, ein Coin der Terra-Blockchain, 116 Dollar wert. Nur ein Monat später kam es zu einem der größten und spektakulärsten Krypto-Crashes. Seither steht er bei lediglich 0,00016 Dollar.
Die populäre Kryptobörse Binance hat das Risiko rund um den Stablecoin Terra, wie die Financial Times berichtet, falsch eingeschätzt. Nur wenige Wochen vor dessen Niedergang hatte die Handelsplattform ihn als „sicheres“ Investment beworben. Über Telegram hatte Binance ein Portfolio angepriesen, das eine Investition in Terra als „safe and happy“ bezeichnete. Bereits vergangenes Jahr bewarb Binance auch das Staking mit Terras Reserverwährung Luna als "sicher".
Keine Hinweise auf Risiko
Binance ist die weltweit größte Handelsplattform für Kryptowährungen. Bewirbt sie einen Coin, so ist davon auszugehen, dass viele Mainstream-Anleger*innen auf den Zug aufspringen und investieren.
Rund 117.000 Mal wurde die Telegramnachricht von Binance-Mitgliedern angeklickt. Investor*innen erhielten auf Telegram selbst keine Hinweise darauf, dass eine Investition mit einem gewissen Risiko einhergeht. Nur die Webseite, auf die die Anzeige verlinkte, enthielt eine entsprechende Warnung.
Binance will Werbungen überprüfen
Der Financial Times teilte Binance mit, dass das Unternehmen von nun an „überprüfe, wie Kampagnen für Projekte wie Luna bewertet werden, bevor sie ausgeschrieben werden.“
Binance-Geschäftsführer Changpeng Zhao räumte in einem kürzlich veröffentlichten Blog-Post ein, dass es nun offensichtlich sei, dass Terra und Luna auf einem oberflächlichen Konzept gefußt hätten. Die Wachstumsgeschwindigkeit des Terra-Ökosystems habe nicht mit den Anreizen übereingestimmt, die die Plattform gesetzt hatte, um neue Anleger*innen an Land zu ziehen, so Zhao.
Rufe nach Werbeverbot werden lauter
Die Praxis von Kryptobörsen, potenziell attraktive Investitionen zu bewerben, wird in vielen Ländern bereits seit Längerem kritisiert. Die britische Regierung plant Werbungen für Krypto einzuschränken und auch Spanien möchte Influencer*innen daran hindern, Token jeglicher Art auf Social Media zu bewerben. In Singapur ist das Schalten von Azeigen für Kryptowährungen auf Social Media und in öffentlichen Verkehrsmitteln seit Beginn des Jahres gänzlich verboten.
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