FILE PHOTO: Illustration shows representation of cryptocurrency Dogecoin
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Digital Life

Dogecoin-Gründer rechnet mit Elon Musk ab: "Er ist ein Gauner"

Jackson Palmer ist Mitgründer von Dogecoin - eine Kryptowährung, die als Satire-Projekt erfunden wurde. Die digitale Witz-Währung hat bekanntlich einen besonders prominenten Fan: Elon Musk hat in der Vergangenheit immer wieder für Dogecoin-Höhenflüge gesorgt.

Palmer hat sich allerdings bereits vor etlichen Jahren aus der Kryptowährungsbranche zurückgezogen und gilt seither als einer der schärfsten Kritiker der Szene. In einem Interview rechnet er nun mit Elon Musk und seinem dubiosen Einfluss auf Dogecoin ab.

"Er ist ein Gauner. Er verkauft eine Vision in der Hoffnung, dass er eines Tages liefern kann, was er verspricht", sagt Palmer gegenüber der australischen Nachrichtenseite Crikey. "Er ist nur wirklich gut darin, so zu tun, als habe er eine Ahnung. Das zeigt sich sehr deutlich bei den Versprechungen rund um Tesla und dem vollständig autonomen Fahren."

"Musk ist ein Blender"

Für ihn sei Elon Musk der Prototyp eines klassischen Blenders. Verwundert zeigt sich Palmer darüber allerdings nicht. "Die Welt liebt Gauner. Sie lieben die Idee, dass sie eines Tages auch ein Milliardär sein könnten und das ist der Traum, den Musk verkauft. Wenn er mit anderen Nutzer*innen auf Twitter spricht, sagen sie: 'Wow, Elon spricht mit mir! Vielleicht kann ich ein Freund von ihm sein oder sogar selbst Milliardär werden'", sagt der Dogecoin-Mitgründer.

Das alles wurde ihm klar, als er vor einigen Jahren Kontakt mit Musk hatte. Damals hatte Palmer einen Bot entwickelt und ein dazugehöriges Programm geschrieben, mit dem Krypto-Scam automatisiert erkennt und gemeldet werden konnte. Musk habe sich bei ihm gemeldet, weil er auch Zugang zu der Software haben wollte.

Dabei habe sich rasch herausgestellt, dass er kein Fan von Musk sei. Der Tesla-Chef habe nämlich vorgegeben, sich mit Software-Programmierung recht gut auszukennen. Seine Kenntnisse waren dann aber deutlich weniger gut ausgeprägt als er zuvor angegeben hatte.

"Krypto-Markt wird von einem Kartell kontrolliert"

Bereits vor einem Jahr hatte Palmer für Aufsehen gesorgt, als er der Krypto-Szene auf Twitter seine Meinung gesagt hatte. Dabei zeigte sich der Dogecoin-Mitgründer ganz und gar nicht damit einverstanden, wie die Kryptowährungsindustrie ihre Coins und Dienste vermarktet.

Die Industrie sei ein dubioses Netzwerk von Geschäftsbeziehungen, gekauften Influencer*innen und bezahlten Medienberichten. Damit würde ein kultähnliches "werdet schnell reich"-Mantra verbreitet, das dazu diene, um finanziell verzweifelten und naiven Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Für ihn sind Kryptowährungen die Kombination der schlimmsten Eigenschaften aus dem heutigen kapitalistischen System, mit Korruption, Betrug und Ungleichheit. Laut Palmer werde die Kryptowährungsindustrie von einem mächtigen Kartell kontrolliert, das aus reichen Personen besteht.

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