Drei erhöht Tarife für 630.000 bestehende Kunden
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Der österreichische Mobilfunker Drei hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass er die Preise von rund 18 Prozent seiner Bestandskunden erhöhen werde. Drei rechtfertigt die Erhöhungen mit den "geplanten Netz-Investitionen", die hohe finanzielle Belastungen mit sich bringen würden. Der Konzern hatte bereits zuvor, wie auch T-Mobile, die hohen Kosten für die LTE-Frequenzen beklagt. Insgesamt hatte der Staat an der Auktion knapp zwei Milliarden Euro verdient, Drei musste für 18 Prozent der verfügbaren Frequenzen rund 330 Millionen Euro auf den Tisch legen.
Die Preiserhöhungen betragen zwei bis vier Euro, auf einer Überblicksseite hat Drei die Änderungen zusammengefasst. Die Preise gelten ab dem 20. Oktober, die Kunden erhalten ein Sonderkündigungsrecht. Das umfasse auch Kunden, die noch eine Bindung besitzen. Auch die jährliche Servicepauschale von 20 Euro werde für Kunden nachgereicht, die bislang noch keine bezahlen mussten. Auch die davor nicht enthaltene Wertsicherung, mit der jährliche Preisanpassungen auf Basis des Verbraucherpreisindex möglich sind, wird nachgereicht. Alte Sonderkonditionen, wie beispielsweise 3LikeHome, bleiben jedoch erhalten. Betroffene Kunden werden bis spätestens 20. September per Brief benachrichtigt.
Flächendeckendes LTE bis Ende 2015
Insgesamt sind 24 Tarife betroffen, neben Kombi-Tarifen auch reine Daten-Tarife, zum Beispiel die 3Data SuperFlat. Die Anpassungen wurden bereits der Telekomregulierungsbehörde RTR gemeldet. Damit nimmt Drei binnen kurzer Zeit Änderungen an insgesamt 34 Tarifen vor. Vor zwei Wochen wurden die Sixback-Tarife umgestellt und das verbleibende Guthaben mit einem Ablaufdatum versehen. Anfang Mai wurden zudem die Preise für ältere Sim-only- und Europa-Tarife erhöht.
Drei hat sich ein flächendeckendes 4G-Netz zum Ziel gesetzt, das bis Ende 2015 fertiggestellt sein soll. Man wolle sich dafür aber nicht auf die von der Bundesregierung angekündigte Breitband-Milliarde verlassen. Jeder Förderuro werde von Drei mit Investitionen in das Breitband-Netz verdoppelt. "Wir werden deshalb durch die Breitbandförderung nicht weniger sondern noch mehr investieren als ursprünglich geplant", so Drei-CEO Jan Trionow.
Obwohl Drei die Zahl seiner Kunden auf 3,5 Millionen steigern konnte, verzeichnete man im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von sieben Prozent. Zudem würden neben den hohen Kosten für die LTE-Frequenzen auch das Verbot der gesonderte Verrechnung von Papierrechnungen und Zahlscheingebühren und eine mögliche Festplattenabgabe das Budget belasten.
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