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Digital Life

Erde statt iPhones retourniert: 330.000 Euro von Amazon ergaunert

Da nicht jede Rücksendung sofort von Amazon-Mitarbeitern überprüft wird, konnte sich ein Spanier diese Schwachstelle zu Nutze machen. Dadurch konnte er mit Elektrogeräten mehr als 330.000 Euro ergaunern.

Zunächst bestellte der 22-Jährige iPhones und andere hochpreisige Elektrogeräte. Bei ihm angekommen, wog er die Pakete ab und ersetzte die Geräte mit der entsprechenden Menge Erde. Diese verpackte er wieder und sendete das Paket zurück an Amazon. Die Elektrogeräte hat der Spanier über einen eigens eingerichteten Online-Shop weiterverkauft.

Schwachpunkt

Geht bei Amazon eine Rücksendung ein, wird das Paket zunächst lediglich abgewogen. Entspricht das eingehende Gewicht dem ursprünglichen Paket, wird der Rückabwicklungsprozess in Gang gesetzt und der Kunde bekommt das Geld zurück. In den meisten Fällen erhalten die Kunden das Geld, noch bevor das Paket geöffnet und genauer überprüft wird.

A worker sorts packages at the Amazon warehouse in Leipzig

Verblüffend dabei ist, dass die Betrugsmasche offenbar über längere Zeit funktionierte, bis die retournierten Pakete schließlich genauer geprüft wurden. Erst nachdem die Rücksendungen des Nutzers auffallend zahlreich wurden, ließ Amazon die Pakete und den Account genauer überprüfen. Daraufhin wurde der Betrüger verhaftet.

Größter Amazon-Betrug in Europa

Bei dem Rücksendungsbetrug des 22-jährigen Spaniers soll es sich um den bisher größten Amazon-Betrug in Europa handeln, berichtet die auf E-Commerce spezialisierte Online-Plattform Tamebay. Derartige Betrügereien mit Rücksendungen seien keine Einzelfälle, heißt es in dem Bericht. Demnach retournieren Kunden regelmäßig kaputte Geräte, komplett andere Produkte, leere Pakete oder sogar Ziegelsteine.

Der weltweit größte Amazon-Betrug geht auf das Konto eines US-amerikanischen Paares. 2017 flog deren Betrugsmasche auf, woraufhin beide verhaftet wurden. Das Paar hat angeblich hunderte Elektronikprodukte mit falschen Identitäten gekauft und anschließend als beschädigt reklamiert. Die daraufhin erhaltenen Ersatzgeräte wurden von einem Komplizen ebenso weiterverkauft. Die Schadenssumme bei diesem Fall betrug 1,2 Millionen Dollar.

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