Wasserstoffflugzeuge sind noch eine Seltenheit.

Wasserstoffflugzeuge sind noch eine Seltenheit.

© APA/AFP/YURI KADOBNOV / YURI KADOBNOV

Digital Life

Europa bekommt Flugroute für Wasserstoff-Flugzeuge

Zwischen den Städten Hamburg und Rotterdam sollen künftig Flugzeuge fliegen, die mit Wasserstoff betrieben werden. Die beiden Hafenstädte vereinbarten auf der Pariser Luftfahrtmesse, die Machbarkeit solcher Flugverbindungen zu prüfen. Der Start der wasserstoffbetriebenen Flugroute ist für 2026 geplant. 

Die Absichtserklärung zwischen Hamburg Airport und Rotterdam The Hague Airport beinhaltet auch die Entwicklung einer Wasserstoffinfrastruktur. Die deutsche Hansestadt plant etwa bereits, eine 100-Megawatt-Elektrolyseanlage im Hafen zu bauen. Diese soll rund 2 Tonnen Wasserstoff in der Stunde produzieren können - das Zehnfache dessen, was herkömmliche industrielle Elektrolyseure schaffen.

Airbus ist auch in Hamburg aktiv

Hamburg und Rotterdam sind mit dem Auto gut 500 Kilometer voneinander entfernt. Mit dem Zug benötigt man 6 Stunden und 40 Minuten, um von einer Stadt in die andere zu kommen. Eine kommerzielle Flugverbindung zwischen den Städten gibt es noch keine, die Strecke Hamburg-Amsterdam legen Linienflugzeuge aber in gut einer Stunde zurück. 

Hamburg ist zudem einer der Standorte des Flugzeugherstellers Airbus, der an mehreren wasserstoffbetriebenen Flugzeugen arbeitet. Dazu gehören Maschinen, die den Wasserstoff in einer Brennstoffzelle in Strom umwandeln, aber auch Flieger, deren Triebwerke direkt mit Wasserstoff betrieben werden können (die futurezone hat berichtet).

➤ Mehr lesen: Airbus entwickelt Infrastruktur für Wasserstoffflugzeug

Flughafen Hamburg will CO2-neutral werden 

Das Ziel des Hamburger Flughafens ist klar: Bis 2035 will man kein CO2 mehr ausstoßen. "Teil dieser Strategie ist es, gemeinsam mit anderen Kooperationspartnern so schnell wie möglich das „grüne“ Fliegen zu ermöglichen, unter anderem mit wasserstoffbasierten Technologien", sagt Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport, in einer Aussendung.

Wasserstoffbetriebene Flugzeuge sind allerdings noch eine Seltenheit. Das bisher größte Passagierflugzeug mit Wasserstoffantrieb ist eine umgebaute Dash-8-300 mit 40 Sitzen. Sie war bei ihrem ersten Testflug 15 Minuten lang in einer Höhe von rund 1.000 Metern unterwegs (die futurezone hat berichtet). Erst Anfang des Jahres absolvierte eine umgebaute Dornier 228 (19 Sitze) einen 10-minütigen Flug (die futurezone hat berichtet). Beide Flugzeuge verwenden dabei eine Brennstoffzelle, um den Wasserstoff in Strom umzuwandeln und damit die Flugzeugpropeller anzutreiben.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare