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Rolls-Royce-Triebwerk verbrennt Wasserstoff statt Kerosin

Nach den erfolgreichen Tests sprechen die beteiligten Unternehmen von einem Meilenstein und von einer Weltpremiere in der Luftfahrtgeschichte. Rolls-Royce und EasyJet ist es nämlich gelungen, ein Flugzeugtriebwerk mit Wasserstoff zu betreiben.

Mit Brennstoffzellen-Autos ist das Wasserstoff-Triebwerk von Rolls-Royce allerdings nicht zu vergleichen. Es wird nämlich kein Elektromotor angetrieben. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Art wasserstoffbetriebenen Direktverbrennungsmotor.

Wasserstoff statt Kerosin

Vereinfacht gesagt, kommt Wasserstoff statt Kerosin zum Einsatz. Der Wasserstoff wird in einer Brennkammer mit hochverdichteter Luft vermischt und entzündet - ganz ähnlich als das mit Kerosin der Fall ist.

Für die Tests wurde ein herkömmliches Triebwerk (Rolls-Royce AE 2100-A), das bei kleineren Regional-Jets zum Einsatz kommt, umgebaut und adaptiert. In erster Linie soll damit bewiesen werden, dass es möglich ist, ein Flugzeugtriebwerk mit Wasserstoff zu betreiben und zu steuern.

Und genau das ist geglückt. Die Turbine konnte mittels Wasserstoffs gestartet und betrieben werden, heißt es von Rolls-Royce. Zumindest bei niedrigen Geschwindigkeiten lief das umgebaute Triebwerk ohne Probleme, schreibt die BBC.

Ähnliche Tests bei Airbus und CFM

Neben Rolls-Royce und EasyJet forschen auch Airbus und der Triebwerkshersteller CFM an Wasserstoffantrieben in der Luftfahrt. Dabei ist geplant, einen Airbus A380 mit einem Wasserstofftank und einem zusätzlichen Wasserstoff-Triebwerk auszustatten.

Das Demonstrationsflugzeug auf Basis des A380 soll bis Mitte des Jahrzehnts startklar sein. Bis 2035 soll das erste Flugzeug mit Wasserstoff-Antrieb im Passagierverkehr starten.

Wasserstoff als Hoffnungsträger

In der Luftfahrtindustrie gilt Wasserstoff als der Hoffnungsträger, wenn es um die Reduktion von Emissionen geht. Anders als rein elektrisch betriebenen Flugzeugen oder alternativen Treibstoffen wird Wasserstoff das Potenzial zugeschrieben, die Luftfahrt in den kommenden Jahren zu revolutionieren.

Eine mögliche Umstellung von Kerosin auf Wasserstoff wäre allerdings noch ein langer steiniger Weg. Zunächst muss die Tauglichkeit des Treibstoffes ausgiebig unter Beweis gestellt werden.

Sollte das gelingen, wäre ein Re-Design von Flugzeugen und der kompletten Flughafen-Infrastruktur notwendig. Verglichen mit anderen Antriebsquellen wäre diese Umstellung mit Wasserstoff aber am einfachsten realisierbar, schreibt das Luftfahrtmagazin Simple Flying.

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