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Digital Life

Facebook gibt Negativ-Kampagne gegen George Soros zu

Der scheidende Facebook-Kommunikationschef Elliot Schrage hat die Verantwortung für die umstrittene Zusammenarbeit mit einer konservativen PR-Firma übernommen. "Die Verantwortung für diese Entscheidungen liegt bei der Führung des Kommunikationsteams", erklärte Schrage am Mittwoch. "Das bin ich."

Ein Bericht der US-Zeitung "New York Times" hatte enthüllt, dass das Online-Netzwerk die Dienste des Beratungsunternehmens Definers in Anspruch genommen hatte. Definers wird vorgeworfen, Falschinformationen verbreitet zu haben, um Facebook-Kritiker zu diskreditieren. Unter anderem ging es um angebliche Verbindungen zum liberalen US-Philanthropen und Milliardär George .

Schrage, der im Juni seinen Abschied von Facebook angekündigt hatte, erklärte nun, Facebook habe Definers 2017 engagiert. Hintergrund sei der wachsende Druck von Wettbewerbern und Medien gewesen, die eine striktere Regulierung von Facebook forderten.

Soros: Facebook ist Bedrohung für die Gesellschaft

habe sich mit Soros befasst, nachdem dieser Facebook als "Bedrohung für die Gesellschaft" bezeichnet habe. "Wir hatten eine solche Kritik von ihm noch nicht gehört und wollten feststellen, ob er finanzielle Motive hatte", erklärte Schrage. Definers habe herausgefunden, dass der jüdische Milliardär, der immer wieder von Rechtspopulisten in aller Welt angefeindet wird, Mitglieder der Kampagne "Freiheit von Facebook" finanziere, und diese Information mit Journalisten geteilt.

Facebook hatte bereits vergangene Woche bestritten, bei Definers die Verbreitung von Falschinformationen in Auftrag gegeben zu haben. Die Zusammenarbeit mit der PR-Firma wurde nach Veröffentlichung des "NYT"-Artikels eingestellt.

Facebook in der Krise

Facebook wurde in diesem Jahr von einer Reihe von Krisen beherrscht. So war im Frühjahr ans Licht gekommen, dass die Daten von rund 87 Millionen Nutzern des Netzwerks bei der britischen Firma Cambridge Analytica gelandet und von ihr unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump benutzt worden waren.

Der Ruf des Konzerns litt auch infolge des Missbrauchs seiner Plattform durch mutmaßlich russische Akteure im US-Wahlkampf 2016. Der unter Druck geratene Facebook-Chef Mark Zuckerberg schloss am Dienstag einen Rücktritt von der Spitze des US-Konzerns aus.

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