Forscherin für virtuelle Realität gewinnt "Women-in-Tech"-Award
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Die Informatikerin und Expertin für erweiterte Realität, Katharina Krösl, entwickelt Software, die Inhalte für Anwender verständlich visuell aufbereitet. Für ihre Arbeit und ihr Engagement für Frauen in der Branche wurde sie von der Fachjury mit dem "Women in Tech"-Award - powered by KURIER ausgezeichnet.
An der Wiener Forschungseinrichtung VRVis setzte Krösl unter anderem das Projekt "XREye" um. Damit macht sie Seheinschränkungen digital erfahrbar. Über eine Virtual-Reality-Brille können Raumplaner*innen, Lichtgestalter*innen und Architekt*innen Umgebungen so sehen, wie sie mit einer Sehbehinderung wahrgenommen werden.
So konnte die Forschungsarbeit unter anderem zeigen, dass die aktuellen Normen für Beleuchtungs- und Leitsysteme nicht immer ausreichend sind. Mit dem Blick durch die Brille erkennen die Verantwortlichen beispielsweise, ob Notausgang-Schilder vielleicht zu klein, zu versteckt oder zu weit entfernt sind, um von allen Menschen gesehen zu werden. Gemeinsam mit allen Bauverantwortlichen kann ihre Software Hindernisse und Barrieren aufzeigen, die nachgebessert werden müssen.
Weltraumwetter für Experten und Laien
Krösl war auch am ESA-geförderten Forschungsprojekt CosmoWeather beteiligt. Gemeinsam dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelte das VRVis-Team ein Tool, das Weltraumwetter besser verständlich macht. In der virtuellen Realität werden komplexe Daten über Phänomene wie Sonnenstürme und ihre Interaktion mit der Magnetosphäre der Erde visualisiert. Die Software soll das Thema sowohl für Experten als auch für Laien aufbereiten
Neben ihrer Forschungsarbeit engagiert sich Katharina Krösl seit vielen Jahren für die Förderung und Vernetzung von Forscherinnen. Sie ist Mitbegründerin des österreichischen Ablegers von "IEEE - Women in Engineering". Das internationale Netzwerk unterstützt und vernetzt Frauen in der Tech-Branche.
Die Nominierten
Ebenfalls nominiert war Natalie Denk. Sie forscht als Leiterin des Zentrums für Angewandte Spieleforschung an der Universität für Weiterbildung Krems zu Gender und Diversität in der digitalen Spielkultur. Im Projekt "ReTrans" entwickelte sie spielbasierte Trainingsangebote für Dolmetscher in Transitzonen für Flüchtende.
Gabs Chihan Stanley hat die kreative Leitung des VR-Studios "vrisch", wo sie Dokumentationen und Theaterprojekte in der virtuellen Realität umsetzt. Als Gründerin von "XRVienna" bringt sie zudem Österreicher in der VR- und AR-Branche zusammen.
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