"Männer töten": Twitter gibt Fehler bei Kontosperren zu
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Zwar wurden die Sperren vieler Twitter-Accounts, die die jüngsten Femizide mit der Feststellung "Männer töten" kommentierten, mittlerweile wieder aufgehoben. Das Unverständnis ist aber weiterhin groß, warum Twitter genau diejenigen bestraft, die Gewalttaten und Tötungsdelikte an Frauen thematisieren und das Bewusstsein dafür schärfen wollen. Eine Anfrage der futurezone bei Twitter blieb tagelang unbeantwortet. Nun nimmt der Konzern erstmals Stellung.
Twitter gibt Fehler im Umgang mit Frauenmorden zu
"Wir haben fälschlicherweise Maßnahmen gegen die von Ihnen erwähnten Accounts vorgenommen. Diese wurden proaktiv rückgängig gemacht und die Accounts wiederhergestellt", teilte ein Twitter-Sprecher mit. Die futurezone hatte einige Beispiele an den Konzern geschickt mit Bitte um Stellungnahme. Einmal mehr verwies Twitter auf die internen Regeln, dass man gegen Gewaltandrohung, Missbrauch und Belästigung vorgehe und auch Maßnahmen gegen Konten ergreifen, wenn diese Regeln verletzt werden.
Dass diese Erklärung beim Großteil der "Männer töten"-Postings einigermaßen absurd anmutet, weil die User*innen in ihren Postings sich ja bewusst gegen Gewalt und Missbrauch von Frauen durch Männer aussprachen, liegt auf der Hand. Laut Twitter dürfte das Problem in den besagten Fällen an den automatisierten Algorithmen und dem Einsatz maschinellen Lernens liegen.
Kontext auf Twitter bleibt Problem
Während man an der Konsistenz der Systeme arbeite, damit sie gegen potenziell missbräuchliche und manipulative Inhalte einschreiten können, fehle ihnen manchmal der sprachliche Kontext. Das wiederum könne dazu führen, dass Twitter Fehler mache, teilte der Konzern der futurezone mit. Warum Accounts aber auch beim Einspruch gegen solche automatisierten Entscheidungen viele Stunden und teilweise tagelang gesperrt bleiben, blieb einmal mehr unbeantwortet.
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