BRITAIN-SCOTLAND-SHIPPING-ACCIDENT
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Umgekipptes Schiff der US Navy schwimmt wieder

Am 22. März ist die R/V Petrel im Trockendock umgekippt. Bei dem Vorfall in Edinburgh, Schottland, wurden 35 Personen verletzt, 23 mussten im Krankenhaus behandelt werden. Seit dem Unglück lag das Forschungsschiff auf der Seite im Dock, mit einem Winkel von ca. 45 Grad.

In den vergangenen Tagen wurde die Petrel wieder aufgerichtet. Wie die BBC berichtet, wurde dazu vermutlich das Trockendock geflutet. Das so schwimmende Schiff wurde daraufhin von 2 Schleppbooten neu positioniert.

Wie das 76 Meter lange und 15 Meter breite Schiff kippen konnte, wird derzeit noch von der US Navy und Behörden von Großbritannien untersucht. Es wird vermutet, dass starker Wind das Schiff aus den Stützen löste und es deshalb umkippte.

Schiff gehörte dem Microsoft-Gründer Paul Allen

Besitzer der R/V Petrel ist die US Navy. Sie hat das Schiff aus dem Nachlass des Microsoft-Mitgründers Paul Allen gekauft, für 12,4 Millionen US-Dollar. Der wiederum hat das Schiff 2016 gekauft. Er nutzte es, um japanische und US-Kriegsschiffe zu finden, die in den Pazifikschlachten des Zweiten Weltkriegs versunken wurden. Das Schiff führte auch nach Allens Tod im Jahr 2018 seine Mission weiter aus: Von 2017 bis 2019 wurden 22 Schiffe am Meeresboden entdeckt.

Mit dem Beginn der COVID-19-Pandemie landete die Petrel dauerhaft im Dock und wurde schließlich im Oktober 2022 an die US Navy verkauft. Was die Navy damit genau vor hat, ist noch nicht bekannt. Das 2002 vom Stapel gelaufene Schiff wurde ursprünglich entworfen, um Arbeiten an Pipelines und Tiefseekabeln vorzunehmen. Allen hat es für die Wracksuche umgebaut und u. a.. mit einer Tauchdrohne und einem Tauchroboter ausgestattet. Die Petrel soll in der Lage gewesen sein, Schiffswracks in bis zu 6.000 Metern Tiefe aufzuspüren.

Es ist denkbar, dass die US Navy die Petrel nutzen wird, um Pipelines und Tiefseekabel auf Schäden oder Manipulationen zu untersuchen. Die Manipulation und Sabotage von Untersee-Infrastruktur wird eine zunehmende Bedrohung. Russland und China haben eigene Schiffe dafür. Die USA bekommen ein neues Atom-U-Boot für solche Tätigkeiten, die als Subsea and Seabed Warfare bezeichnet werden.

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