Eis gab einen "unbeabsichtigten Kontakt".

Eis gab einen "unbeabsichtigten Kontakt".

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Spektakuläres Video: US-Kriegsschiff kollidiert mit Schlepperboot

Das US-Kriegsschiff USS Cleveland wurde am vergangenen Samstag zu Wasser gelassen. Dabei entstand ein Sog, wodurch ein kleineres Schlepperboot angezogen wurde und mit dem Kriegsschiff kollidierte. 

Bei dem Vorfall wurde die USS Cleveland via "Seitenstart" ins Wasser des Menominee-Flusses im US-Bundesstaat Wisconsin gelassen. Diese Art von Start wird gewählt, wenn nicht genügend Wasser vorhanden ist, um das Schiff anderweitig zu starten. Dabei zieht ein Schlepper das Schiff, das sich auf einer Rampe befindet, seitlich in Wasser.

Navy bestätigt Schaden am Kriegsschiff

Die dramatischen Aufnahmen zeigen, wie die USS Cleveland beim Zuwasserlassen eine Welle auslöst. Durch den Sog wird das kleine Schlepperschiff angezogen und scheint auf die Schiffsseite zu treffen. Obwohl auf den Videoaufnahmen nicht klar zu sehen ist, ob der Schlepper wirklich direkt getroffen wird, bestätigte die Navy kurz darauf einen Schaden am Schiff. 

Die Navy beschreibt den Vorfall als "unbeabsichtigten Kontakt" zwischen Schiff und Schlepperboot, nach Gründen für den Unfall wird gesucht. Gleichzeitig gab die Werft an, dass man künftig auf einen Seitenstart von Schiffen verzichten und eine kontrollierte Methode einsetzen wolle. Die Entscheidung sei jedoch bereits vor dem Unfall mit der USS Cleveland gefallen.

Ausmaße des Schadens noch nicht bekannt

Vor dem Event teilte der Rüstungskonzern Lockheed Martin noch ein Video, das zeigte, wie ein erfolgreicher Start der USS Cleveland aussehen sollte. 

Wie schwerwiegend die Schäden am Kriegsschiff sind, ist nicht bekannt. Nach der Reparatur wird sich die Cleveland allerdings zu ihrer Basis in Mayport im US-Bundesstaat Florida aufmachen. 

Letztes Schiff der Freedom-Klasse

Die USS Cleveland ist das 16. und letzte Schiff der Freedom-Klasse, die seit 2005 gebaut wird. Die Schiffe sind rund 115 Meter lang und 13 Meter breit, sie verdrängen voll beladen rund 2.800 Tonnen Wasser. Bewaffnet ist sie unter anderem mit 2 Maschinenkanonentürmen mit jeweils einer 30-mm-Maschinenkanone, einem Schiffsgeschütz BAR Systems Mark 110 Kaliber 57 x 438 mm mit 400 Schuss und Nachlademunition, 8 Seezielflugkörper, 21 Lenkflugkörper und 6 Leichtgewichtstorpedos.

Bei der Freedom-Klasse handelt es sich um ein sogenanntes Littoral Combat Ship (LTS, Schiff für küstennahe Gefechtsführung). Sie ist mit einem Tiefgang von nur 3,7 Metern für küstennahe Einsätze ausgelegt. Die Schiffsklasse hatte in den vergangenen Jahren aber immer wieder mit Problemen zu kämpfen. Zuletzt verkündete die Navy sogar Pläne, 4 bis 9 Schiffe außer Betrieb zu nehmen. 

Antrieb macht Probleme

Besonders Probleme mit ihrem Antriebssystem machen der Freedom-Klasse zu schaffen. 2021 gab die Marine zu, dass es Jahre dauern würde, die Probleme bei den bereits erworbenen Schiffen zu beheben. Grund für die Probleme sei ein Konstruktionsfehler, der zu wiederholten Ausfällen des Getriebes führen würde.

Aufgrund dessen könnten die Schiffe nicht auf die Leistung ihrer Gasturbinen zurückgreifen, wodurch nur noch die Dieselmotoren zur Verfügung stehen. Statt einer Spitzengeschwindigkeit von 40 Knoten (74 km/h) - einer wichtigen Anforderung für die US Navy - können die Schiffe so nur 12 Knoten (22 km/h) schnell fahren.

Hohe Betriebskosten

Außerdem sind die Betriebskosten für die einzelnen Schiffe hoch. Ein einziges Schiff der Freedom-Klasse benötigt im Betrieb 70 Millionen Dollar pro Jahr. Das ist nur knapp weniger als die 81 Millionen Dollar, die für den Betrieb eines deutlich besseren Zerstörers der Arleigh-Burke-Klasse benötigt werden. 

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