Ein chinesisches Kriegsschiff

Ein chinesisches Kriegsschiff

© EPA / XINHUA/XU WEI

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Chinesische Kriegsschiffe sorgen für GPS-Ausfälle bei Flugzeugen

Im Westpazifik und im südchinesischen Meer werden derzeit immer wieder Störungen im Flugverkehr gemeldet. Demnach komme es aktuell zu Ausfällen beim GPS sowie Störungen im Funkverkehr von Flugzeugen.

Auslöser für die Ausfälle sollen angeblich chinesische Kriegsschiffe sein, die sich in der Region aufhalten und dort ihre Präsenz ausbauen. Die australischen Fluglinie Qantas Airways hat ihre Pilot*innen bereits angewiesen, wie sie auf die Störungen reagieren sollen.

Sollte es zu entsprechenden Ausfällen beim Funkverkehr oder dem GPS-Signal kommen, sollten die Pilot*innen ihren zugewiesenen Flugweg fortsetzen und Störungen umgehend melden. Bislang sei es laut Qantas aber zu keinen sicherheitsrelevanten Vorfällen gekommen.

Warnung vor GPS-Jamming

Die internationale Pilot*innen-Vereinigung (IFALPA) hatte bereits Anfang März vor derartigem GPS-Jamming gewarnt. In dem Dokument werden ebenso Kriegsschiffe im Pazifik für die Störungen verantwortlich gemacht.

"Der Verlust des GPS-Signals ist kein Sicherheitsproblem, weil Flugzeuge andere Navigationssysteme an Bord haben, die zuverlässiger und robuster sind", sagte der auf elektromagnetische Wellen spezialisierte Wissenschaftler Samuel Drake von der University of Adelaide gegenüber Australian Aviation.

Sollte aber das chinesische Militär die VHF-Frequenzen in Flugzeugen kapern und über diesen Weg mit Pilot*innen in Kontakt treten, sei dies mit "Sorgfalt zu überprüfen", erklärt Drake. Die beiden VHF- beziehungsweise UKW-Frequenzen 123,45 und 121,5 MHz sind in der Luftfahrt für besondere Kommunikation reserviert.

Erstere wird für Luft-zu-Luft-Kommunikation zwischen den Piloten verwendet, etwa um sich gegenseitig vor Turbulenzen zu warnen. Zweitere wird für dringende Notsignale genutzt.

GPS in Finnland gestört

Vergangenes Jahr im März gab es ähnliche GPS-Ausfälle an der russisch-finnischen Grenze. Ähnliche Signalausfälle gab es auch im Luftraum in der Nähe zur russischen Enklave Kaliningrad Oblast, die sich zwischen Polen und Litauen befindet.

Die litauische Airline Transaviabaltika musste damals 18 Flüge zwischen Helsinki und Savonlinna wegen der GPS-Störungen streichen. Der Flughafen von Savonlinna befindet sich nämlich in der Nähe der finnisch-russischen Grenze und verfüge über keine alternativen Navigationsinstrumente.

Damals gab es 2 mögliche Erklärungen für die GPS-Ausfälle: Entweder ein elektromagnetischer Sonnensturm oder Russland. Als wahrscheinliche gilt, dass das Jamming von Russland ausging. Als unwahrscheinlich gilt allerdings, dass die zivile Luftfahrt das Ziel dieses Jamming-Angriffs war.

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