Größtes Kreuzfahrtschiff der Welt soll dank LNG "grüner" werden
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Ausbeuterischer Umgang mit Mitarbeiter*innen, enorme Emissionen und massive Umweltverschmutzung - das dekadente Image von Kreuzfahrtschiffen steht unter keinem guten Stern. Dennoch scheint die Nachfrage nach solchen Schiffsreisen ungebrochen.
Wie könnte man sich sonst erklären, dass das größte je gebaute Kreuzfahrtschiff der Welt demnächst seinen Betrieb aufnehmen wird? Die "Icon of the Seas" von Royal Caribbean ist 5 Mal so groß wie die Titanic und will Kritiker*innen mit einem nachhaltigeren Antrieb entgegnen.
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Ein Schiff der Superlative
Die "Icon of the Seas" ist eigentlich eine kleine Stadt: Es bietet Platz für 5.700 Passagiere und 2.350 Besatzungsmitglieder. Die 20 Decks erstrecken sich über eine Länge von 365 Meter und eine Breite von 67 Meter.
Im Jänner 2024 soll die "Icon of the Seas" in Miami offiziell in Betrieb genommen werden. In erster Linie soll das Schiff in der Karibik unterwegs sein. Derzeit werden Testfahrten in Finnland durchgeführt, wo der Koloss in der Meyer Turku Werft produziert wurde.
Die "Icon of the Seas" von Royal Caribbean
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LNG als Treibstoff
Das weltgrößte Kreuzfahrtschiff soll auch das erste Schiff seiner Art sein, das neben Schweröl auch mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden kann. Das soll mit Dual-Fuel-Motoren ermöglicht werden. Royal Caribbean will damit die Energieeffizienz steigern und den CO2-Fußabdruck reduzieren.
Scharfe Kritik an der LNG-Nutzung hagelt es allerdings vom Naturschutzbund Deutschland: "Besonders besorgniserregend ist laut NABU-Schifffahrtsexperte Sönke Diesener der drastische Anstieg von Methanemissionen durch die LNG-Nutzung. Diese sind kurzfristig über 80 Mal klimaschädlicher als CO2. LNG, also Flüssiggas, birgt vielfältige Probleme, weshalb von einer Brückentechnologie nicht die Rede sein dürfe."
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Enormer Treibstoffverbrauch von Kreuzfahrtschiffen
Etwas kleiner als "Icon of the Seas" ist die "Harmony of the Seas" - ebenso von Royal Caribbean. In ihrem Schiffsbauch sorgen mehrstöckige Motoren für den Vortrieb und die Energieversorgung der vielfältigen Erlebniswelt. Sie laufen 24 Stunden am Tag und verbrauchen dabei täglich 250.000 Liter Treibstoff.
Die Motoren können mit verschiedenen Treibstoffen gefüttert werden. Damit zählt der Antrieb der "Harmony of the Seas" zu den moderneren. Auf hoher See kommt meist Schweröl (Heavy Fuel Oil, HFO) zum Einsatz, eine zähe Flüssigkeit, die in Raffinerien bei der Herstellung von Benzin und Diesel übrigbleibt.
HFO ist besonders dreckig. Bei der Verbrennung werden große Mengen an Stickoxiden, Schwefeloxiden, Kohlendioxid und mikroskopischen Partikeln freigesetzt. Die Abgase sind für den Treibhauseffekt, sowie die Bildung von Smog und saurem Regen verantwortlich. Die Partikel sind so klein, dass sie monatelang in der Luft schweben. Bei Menschen können sie Lungen- und Herzkrankheiten auslösen.
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