Die USS Maine ist ein Atom-U-Boot der Ohio-Klasse

Die USS Maine ist ein Atom-U-Boot der Ohio-Klasse 

© Public Domain

Militärtechnik

Größtes Atom-U-Boot der USA jetzt im Nahen Osten: Das ist die Ohio-Klasse

Nach dem Anschlag der radikalislamischen Terrorvereinigung Hamas auf Israel ist die sicherheitspolitische Lage im Nahen Osten angespannt. Das veranlasste auch die USA verstärkt Präsenz in der Region zu zeigen. 

Am Sonntag sei ein Atom-U-Boot der Ohio-Klasse in seinem Zuständigkeitsbereich angekommen, teilte das Regionalkommando des US-Militärs für den Nahen Osten, Ost-Afrika und Zentral-Asien (United States Central Command CENTCOM) auf X (Twitter) mit. Dazu wurde ein Foto gepostet, das das U-Boot im Suezkanal zeigt. Den Namen des U-Bootes und wo genau das U-Boot nun stationiert ist, sagte das US-Militär nicht.

Die Ohio-Klasse umfasst insgesamt 18 Atom-U-Boote der USA. Sie sind die größten U-Boote der Vereinigten Staaten. Ursprünglich wurden sie im Kalten Krieg für den Abschuss von Interkontinentalraketen (SLBM - Submarine Launched Ballistic Missile) entwickelt. 4 der U-Boote wurden später für den Abschluss von Marschflugkörpern umgerüstet (SSGN - Ship Submersible Guided Missile Nuclear).

Womit die jetzt verlegte Ohio-Klasse bewaffnet ist, blieb unbekannt. Laut CNN dürfte es aber eine der umgebauten Marschflugkörper-Varianten sein. Sie kann insgesamt mit 154 Tomahawk-Raketen ausgestattet werden. Die modernen Varianten der Tomahawk haben eine Reichweite von über 1.600 Kilometern.

Die hohe Kapazität von Marschflugkörpern ist möglich, weil in jede Startröhre, die ursprünglich für Interkontinentalrakete gedacht war, 7 Tomahawks passen. 22 von 24 Röhren sind mit Tomahawks bestückt. Die übrigen 2 Röhren wurden zu Aus- und Einstiegen für Kampftaucher umgerüstet.

➤ Mehr lesen: Israels neues U-Boot hat Atomwaffen im Turm

Die ursprüngliche Ohio-Klasse mit Kernwaffen nutzt die Interkontinentalrakete Trident. Je nach Variante beträgt die Reichweite über 11.000 Kilometer. In der Version UGM-133 hat jede Trident einen Mehrfachsprengkörper mit 4 bis 14 Gefechtsköpfen. Davon hat jeder eine Sprengkraft von 475 Kilotonnen. Zum Vergleich: Die Atombombe von Hiroshima hatte 13 Kilotonnen Sprengkraft.

Jede Ohio-Klasse hat zur Selbstverteidigung noch 4 Torpedoröhren, um andere U-Boote und Schiffe zu bekämpfen. Diese sind mit Mark-48-Torpedos geladen.

Riesen-U-Boot

Die Ohio-Klasse-U-Boote sind etwa 170 Meter lang, was sie zu den größten U-Booten der Welt macht. Die Verdrängung unter Wasser liegt bei etwa 18.750 Tonnen, was je nach Modell leicht variieren kann. Die Standardbesatzung besteht aus 155 Offizier*innen und Matros*innen. Die maximale Tiefe, in der die Ohio-Klasse laut Tests tauchen kann, sind 240 Meter.

Durch ihren Atomantrieb hat die Ohio-Klasse quasi unbegrenzte Reichweite. Dafür sorgen die 2 Kernreaktoren an Bord, die angereichertes Uran-235 als Brennstoff verwenden.

Theoretisch kann sie Jahre unter Wasser bleiben, ohne aufzutauchen. Begrenzender Faktor ist hier in erster Linie die Ladekapazität für Verpflegung der Besatzung sowie etwaige technische Probleme. Letztere können aufgrund eines internen Ersatzteillagers aber oft gelöst werden, ohne, dass das Schiff an die Oberfläche muss.  

➤ Mehr lesen: Atom-U-Boot mit ballistischen Raketen taucht vor China auf

Kosten und nukleare Abschreckung

Wie viel ein U-Boot der Ohio-Klasse kostet, ist aufgrund von Geheimhaltungsrichtlinien des US-Militärs nicht bekannt. Man kann jedoch mit mehreren Milliarden US-Dollar pro Stück rechnen. 

Für die USA dürfte sich die Investition jedenfalls lohnen, sind sie doch ein zentraler Bestandteil der Nuklearwaffen-Strategie des Landes. U-Boote mit Atomraketen gelten dabei vor allem als Abschreckungsmaßnahme, da ihr Standort dem Gegner meist unbekannt ist. Dadurch können Angriffe von Richtungen erfolgen, die nicht erwartet werden, was das Abfangen der Atomraketen erschwert.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare