
Honor Magic V3, Google Pixel 9 Pro Fold und Samsung Galaxy Z Fold6
Samsung vs Google vs Honor: 3 faltbare Handys im Vergleichstest
Wer sich heute ein Falthandy kaufen möchte, das im Alltag einen tatsächlichen Mehrwert bringt, kommt um den “Notizbuch”-Formfaktor nicht herum. Diese Geräte haben ein großes, meist nahezu quadratisches Display, das in der Mitte zusammengefaltet werden kann.
Sind die Handys zugeklappt, hat man außen ein sekundäres Display. Dieses ist in etwa genauso groß, wie man es auch von gewöhnlichen Smartphones kennt, und bietet Zugriff auf alle Funktionen, die das Smartphone bietet.
Wer sich derzeit ein solches Smartphone kaufen möchte, wird oft vor der Wahl dieser 3 Modelle stehen:
- Google Pixel 9 Pro Fold
- Honor Magic V3
- Samsung Galaxy Z Fold6
Ich habe mir die 3 Geräte angesehen und miteinander verglichen.

Honor Magic V3, Google Pixel 9 Pro Fold und Samsung Galaxy Z Fold6
© Thomas Prenner
Das Äußere
Schon im ersten Moment unterscheiden sich die 3 Handys deutlich voneinander. Das Größte und somit auch Klobigste ist Googles Pixel Fold. Man braucht schon große Hände und einen sicheren Griff, um das Smartphone im zugeklappten, einhändigen Betrieb einigermaßen sinnvoll zu bedienen. Das Samsung-Handy ist eine Spur schmäler und lässt sich dadurch besser in der Hand halten.
Gäbe es einen Schönheitspreis zu vergeben, würde ihn Honor gewinnen. Das Magic ist so schlank, dass man zusammengeklappt fast vergessen könnte, dass es sich um ein Falthandy und nicht um ein gewöhnliches Smartphone handelt. Die abgerundeten Kanten vermitteln zudem eine elegante Optik. Geschmackssache mag das Kameramodul sein, ich finde den “Bullaugen”-Look aber durchaus gelungen.
Auch aufgeklappt macht das Honor aufgrund der dünnen Bauweise die beste Figur. Hier fällt auf, dass dessen Display eher rechteckig ist, als die nahezu quadratischen Seitenverhältnisse der Konkurrenz.

"Bullauge" des Honor Magic V3
© Thomas Prenner
Die Displays
Selbst viele Jahre nachdem ich das erste Mal derartiges Handy in der Hand gehalten habe, beeindrucken mich die großen faltbaren Screens immer noch. Moderne AMOLED-Displays jenseits der Handy-typischen Dimensionen sehen in aller Regel einfach super aus. Auf dieser Ebene schenken sich die 3 Konkurrenten nichts. Alle Anzeigen sind konstrast-, farbstark und hell.
Ein Unterschied lässt sich bei der Falte festmachen, die an der Stelle liegt, wo das Display knickt. Auch wenn die für mich nie in irgendeiner Weise störend war, sehen das Manche anders. Zwar ist die Falte auf allen Displays klar spürbar, Honor hat es aber am besten geschafft, sie möglichst dezent zu halten.

Google Pixel 9 Pro Fold
© Thomas Prenner
Die Außendisplays erlauben die Bedienung der Handys in zugeklapptem Zustand. Im Grunde funktionieren sie dann wie jedes gewöhnliche Handy ohne Falt-Bildschirm. Gerade bei früheren Falt-Handys waren die Außendisplays oft ein schwieriges Thema. Seltsame Seitenverhältnisse sorgten hier dafür, dass sie sich nicht recht so bedienen ließen, wie man sich das wünschte.
Samsung hat traditionell eher kompakte Außendisplays. Auch beim Fold6 ist das so. Während die Konkurrenten dort 1.080 (Google) bzw. 1.060 (Honor) Pixel in der Breite haben, sind es beim Fold nur 968 Pixel. Diesen vermeintlich subtilen Unterschied bemerkt man in einigen Situationen überraschend deutlich, etwa beim Tippen auf der Tastatur. Die Tasten sind oft so schmal, dass man sie nur schwer erwischt.
Die inneren Werte
Herzstück der Handys ist jeweils ein starkes SoC, das in Sachen Power keine Wünsche offen lässt. Octa-Core-CPUs mit entsprechend zeitgemäßen GPUs und 12 bis 16 GB RAM sorgen in jedem der 3 Geräte für genug Leistungsreserven.
Bei den Akkus setzen Google und Samsung auf klassische Lithium-Batterien mit 4.650 bzw. 4.400 mAh. Honor geht hier einen eigenen Weg und verbaut einen Silizium-Kohlenstoff-Akku. Die Technik ermöglicht eine höhere Energiedichte. Das führt dazu, dass das Handy, obwohl es das dünnste und kompakteste im Vergleich ist, mit 5.150 mAh die größte Kapazität aufweist.
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In der Praxis machen die paar mAh mehr keinen Unterschied. Gefühlt schwindet die Batterie beim Honor sogar schneller als bei der Konkurrenz. Verwendet man das große Falt-Display oft und über längere Zeiträume, muss man einfach damit leben, dass man mit den Akkus der Falt-Handys kürzer auskommt als bei gewöhnlichen Smartphones.

Samsung Galaxy Z Fold6, Google Pixel 9 Pro Fold und Honor Magic V3
© Thomas Prenner
Die Software
Wenig überraschend hat das Gerät des Android-Herstellers Google die Nase bei der Software vorn, zumindest im Hinblick auf die Version. Es ist zum Zeitpunkt des Tests das Einzige im Bunde, das mit dem neuesten Android 15 ausgestattet ist. Samsung und Honor stehen derzeit noch bei Android 14. Die beiden haben ihre eigenen Varianten von Android auf die Geräte gebracht. Bei Samsung heißt die Oberfläche OneUI, bei Honor ist es MagicOS.
Grobe Versäumnisse bei der Software gibt es bei keinem der 3 Falt-Handys. In Bezug auf das große Display unterstützen alle Geräte die wichtigste Funktion: mehrere Apps gleichzeitig anzeigen. So kann ich etwa auf der linken Bildschirmhälfte den Mail-Client offen haben, während ich rechts meinen Kalender checke. Theoretisch kann man auf den Falt-Handys noch mehr Spielereien mit Fenstern durchführen. Etwa sie herumschieben, wie man das von Desktop-Computern kennt. In der Praxis verwende ich das aber so gut wie nie.
In Sachen Kameras kann man bei aufgeklapptem Handy das Außendisplay zur Foto-Vorschau verwenden. Der Effekt: Man kann mit der Hauptkamera Selfies machen. Auch das unterstützen alle 3 Geräte.

Honor Magic V3, Google Pixel 9 Pro Fold und Samsung Galaxy Z Fold6
© Thomas Prenner
Im direkten Vergleich der 3 merkt man anhand Software, dass Samsung die meiste Erfahrung mit Falt-Handys hat. Die gesamte Benutzeroberfläche ist äußerst elegant und funktional. Es sind alle notwendigen Features da und die Bedienung funktioniert, wie man sich das vorstellt.
Google hat in diesem Bereich zuletzt stark aufgeholt. Das aktuelle Pixel kommt ebenfalls mit herzeigbarer Software. Dass die Updates direkt von Google kommen, führt auch dazu, dass man damit in der Regel deutlich früher neue Android-Versionen bekommt. Ebenfalls ein Pluspunkt.

Honor Magic V3 - Homescreen
© Thomas Prenner
Von den 3 Handys holt mich MagicOS am wenigsten ab. Für mich strahlt die Oberfläche ein bisschen Kaugummiautomaten-Charme aus. Bunt, viele Animationen, eher große Schriften: Für mich ist das eine Kombination, die bei UIs angestaubt wirkt. Dazu kommen gefühlt 15 Pop-ups, die mich ständig dazu bringen wollen, irgendein Feature auszuprobieren.
Ein nicht unwesentlicher Punkt bei Smartphones ist der Zeitraum, in dem man neue Updates bekommt. Google verspricht ab dem Erscheinungsdatum der Geräte 7 Jahre Betriebssystem- und Sicherheitsupdates, genauso wie Samsung. Honor gibt an, zumindest 4 Jahre Android-Updates zu liefern.

Honor Magic V3
© Thomas Prenner
Die Kameras
Eines vorweg: Eine schlechte Smartphone-Kamera bekommt man bei keinem der Falt-Smartphones. Gleichzeitig bekommt man aber auch nicht das Beste, was derzeit an Smartphone-Fotografie verfügbar ist. Die jeweiligen Flaggschiff-Geräte der Hersteller liefern allesamt bessere Fotos als ihre faltbaren Schwestermodelle. Das liegt wahrscheinlich einerseits am engen Platz in den Falt-Gehäusen, andererseits wohl auch an der vermutlich längeren Entwicklungszeit der Modelle.
Alle 3 Handys kommen mit rund 50-Megapixel-Hauptkameras. Ultra-Weitwinkel und Tele haben bei Samsung und Google reduzierte Megapixel-Zahlen im Bereich von 10 bis 12. Einzig Honor setzt auch dort auf 50 Megapixel (Zoom) und 40 Megapixel (Tele). Außerdem kommt das Modell des chinesischen Anbieters mit Periskop-Zoom.
Alle 3 Handys machen herzeigbare Fotos, Unterschiede gibt es in erster Linie beim Stil. Während das Pixel eher natürliche Fotos macht, geht Samsung bei Kontrast und Sättigung eher in die Vollen. Noch stärker macht das Honor. Auch im Hinblick auf Weichzeichnung von Gesichtern. Es passt irgendwie zur bunten Software, für meinen Geschmack ist es aber ein bisschen zu viel.

Beispielfoto Samsung Galaxy Z Fold6, Google Pixel 9 Pro Fold und Honor Magic V3
© Thomas Prenner
Fazit
Falt-Handys können im Alltag einige Vorteile haben. So erspart man sich mit ihnen in vielen Fällen ein Tablet mitzuschleppen. Auch Multitasking macht auf ihnen in vielen Fällen Sinn und Spaß. Muss man einmal eine komplexe Excel-Tabelle am Handy anschauen, ist man für das große Display sehr dankbar.
Alle 3 getesteten Geräte zeigen, dass es die Gerätekategorie weit gebracht hat. Die Handys sind ausgereift, die Faltmechanismen langlebig und alltagstauglich. Man muss definitiv keine Angst mehr haben, dass einem das Handy beim nächsten Faltvorgang kaputt wird. Keines der Geräte ist wirklich schlecht, bei genauerem Hinsehen werden aber Unterschiede deutlich.
Fazit: Samsung Galaxy Z Fold6
Bei Samsung merkt man, dass das Unternehmen die meiste Erfahrung mit Falt-Handys hat. Software und Hardware haben schon mehrere Ausführungen hinter sich, sie wurde immer wieder verbessert. Dass das Galaxy Fold bereits in der 6. Generation erscheint, hat aber auch einen Nachteil. So wirkt das Design, das immer noch sehr stark an das des ersten Fold angelehnt ist, etwas angestaubt. Und das eher schmale Frontdisplay ist immer noch seltsam zu bedienen.
Abgesehen davon ist das Fold ein solides Gerät. Funktionen und Kameras überzeugen. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist der Umstand, dass es - nimmt man den aktuellen Straßenpreis her - das günstigste Gerät im Vergleich ist. Ab gut 1.200 Euro (1652 Euro bei Amazon) ist man hier dabei.
Fazit: Google Pixel 9 Pro Fold
Auch wenn es erst Googles 2. faltbares Gerät ist, hat es das Unternehmen damit weit gebracht. Die Hardware ist spitze, die Software hat im Vergleich zum ersten Pixel Fold aufgeholt. Die Kameras können zwar auch hier nicht mit dem regulären Schwestermodell mithalten, liefern aber dennoch Pixel-gewohnt gute Fotos. Es spricht also wenig gegen das Pixel 9 Pro Fold, außer vielleicht der Preis. Es ist der Höchste im Vergleich: Derzeit bekommt man das Pixel 9 Pro Fold ab etwa 1.700 Euro (1.815 Euro bei Amazon).
Fazit: Honor Magic V3
Ginge es rein um die Hardware, wäre das Magic V3 für mich das beste Falt-Handy am Markt. Es ist fast schon unglaublich dünn und leicht, womit einer der größten Nachteile dieser Bauweise weggefegt ist. Einzig die Software holt mich nicht vollends ab. Einerseits optisch, was aber natürlich Geschmackssache ist, andererseits auch funktional im Alltag. Multitasking mit mehreren Fenstern und andere Foldable-Features laufen nicht ganz so rund, wie bei der Konkurrenz. Ab 1.600 Euro ist das Gerät derzeit bei Händlern zu haben.
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