FILE PHOTO: A Ryanair Boeing 737 plane takes off from Palma de Mallorca airport in Palma de Mallorca
© REUTERS / Paul Hanna

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Handys lassen Instrumente in Boeing-Jets ausfallen

Im Jahr 2014 hat die US-Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) eine alarmierende Entdeckung gemacht: Handys und andere Arten von Funksignalen können in manchen Boeing-Jets für schwerwiegende Störungen sorgen, die im schlimmsten Fall zu Unfällen führen können. Davon berichtet nun Bloomberg.

Das Problem sind Bildschirme vom Hersteller Honeywell International, die in Boeing-Maschinen zum Einsatz kommen. Konkret betroffen sind Kurzstreckenmodelle vom Typ 737 sowie Langstreckenflugzeuge der 777-Familie. Die beiden Flugzeugtypen gehören jeweils zu den meistgenutzten ihrer Art. 

Bildschirm schwarz

Signale von Handys, WLAN oder sogar Wetterradare können laut der Untersuchung dafür sorgen, dass die Bildschirme im Cockpit einfach schwarz werden. Die FAA hat Airlines darum angewiesen, die betroffenen Bildschirme bis spätestens November 2019 auszutauschen. 

Darüber, wie viele Maschinen heute noch mit den Honeywell-Screens unterwegs sind, gibt es unterschiedliche Angaben. Laut dem Bloomberg-Bericht sind noch “hunderte” Flugzeuge mit den unsicherem System ausgestattet. Eine Honeywell-Sprecherin gab gegenüber Engadget an, es seien 70 oder weniger Flugzeuge. 

Auswirkungen

Die betroffenen Bildschirme zeigen für die Piloten potenziell kritische Informationen an, wie etwa Geschwindigkeit oder Navigationsanweisungen. Dennoch versuchen Airlines und Honeywell zu beruhigen und erklären, dass keine Gefahr von dem Problem ausgeht.

Laut Bloomberg berichteten jedoch dutzende Piloten von Situationen, in denen die Anzeigen schwarz wurden. Die Vorfälle wurde demnach als “kritisch” eingestuft und an das Aviation Safety Reporting System (ASRS) gemeldet. Teilweise führten die Probleme in der Luft zu unplanmäßigen Landungen.

Ryanair betroffen

Ryanair ist einer der weltweit größten Betreiber von Flugzeugen der 737-Baureihe. 2014 teilte die Fluglinie der FAA mit, dass in ihren Maschinen insgesamt 707 der betroffenen Honeywell-Monitore verbaut sind. Damals argumentierte man, dass das Austauschen aller Bauteile eine “hohe und unnötige” finanzielle Belastung sei. Gegenüber Bloomberg gab man nun an, dass zwar nicht alle, aber “alle betroffenen” Bildschirme mittlerweile getauscht wurden.

Insgesamt ist das Risiko durch den Fehler immer noch als relativ gering einzustufen. Dennoch müssen bei derartigen Problemen Airlines und Zulieferer von Komponenten entsprechend reagieren, damit es zu keinen möglicherweise fatalen Konsequenzen kommt.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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