Instagram-Chef: Social Media sind wie Autos, es wird Tote geben
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Instagram steht derzeit stark in der Kritik, da es schädlich für Teenager*innen sein soll. Das war das Ergebnis einer Studie, die Instagram selbst in Auftrag gegeben hatte. Darin heißt es, die Social Media Plattform rufe ein negatives Körpergefühl bei Jugendlichen hervor (futurezone berichtete).
Nun hat sich Instagram-Chef Adam Mosseri im Podcast Recode Media dazu geäußert (ab Minute 9). Er versuchte die Studie zu verteidigen, indem er soziale Medien mit Autos verglich: "Wir wissen, dass mehr Menschen aufgrund von Autounfällen sterben, aber im Großen und Ganzen schaffen Autos viel mehr Wert in der Welt als sie zerstören. Und ich denke, Social Media ist da ähnlich".
Keine Regulierungen
Wie das Wall Street Journal aus internen Dokumenten von 2019 entnahm, soll Instagram wissen, dass die Plattform für ein Drittel der Teenagerinnen zu einem schlechteren Körperbild führt. Daher merkte der Podcastmoderator Peter Kafka an, dass Autos - anders als soziale Medien - von einer Regulierungsbehörde zugelassen und kontrolliert werden müssen. Mosseri sagte zwar, er würde Regulierungen begrüßen, warnte aber vor Problemen. So könnten Regulierungen zu einer Einschränkung der Meinungsfreiheit führen, so der Instagram-Chef.
Es ist nicht das erste Mal, das ein leitender Mitarbeiter aus dem Facebook-Konzern die Plattform über Menschenleben stellt. 2018 wurden interne Memos bekannt, in denen der damalige Facebook-Vizepräsident Andrew Bosworth schrieb: "Wir verbinden Menschen miteinander. Das kann schlecht sein, wenn sie es negativ darstellen. Vielleicht kostet es jemanden sein Leben, wenn er Bullies ausgesetzt wird. Vielleicht stirbt jemand in einem Terrorangriff, der über unsere Dienste geplant wurde". Bosworth hatte sich damit verteidigt, lediglich eine Diskussion anstoßen zu wollen (futurezone berichtete).
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