Japans Athletinnen bekommen Trikots gegen “Nacktkameras”
Bei den Olympischen Spielen in Paris sollen einige japanische Frauenteams in Trikots antreten, die "Nacktkameras" trotzen sollen. Der Ausrüstungshersteller Mizuno hat dafür extra ein neuartiges Material entwickelt. Eingekleidet werden damit japanische Volleyballspielerinnen, Leichtathletinnen und Tischtennisspielerinnen.
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Bei den besagten "Nacktkameras" handelt es sich um Infrarotkameras, wie sie etwa in Nachtsichtbrillen und Wärmebildkameras zum Einsatz kommen. Einige Smartphones wie das OnePlus 8 Pro sind allerdings auch mit einem Infrarotsensor ausgestattet. Dadurch erhält das Smartphone eine Art "Röntgenblick", mit dem es etwa durch Plastik sehen kann.
Bei Menschen kann die Infrarotfotografie etwa die Unterwäsche andeuten, die unter einer dünnen Kleidungsschicht getragen wird. Bereits im Jahr 2020 beschwerten sich Athletinnen beim japanischen Olympischen Komitee, nachdem sie "Fotos mit sexuell eindeutigen Bildunterschriften in den sozialen Medien" entdeckt hatten. Die Fotos wurden offenbar mit Infrarotkameras aufgenommen.
Material absorbiert infrarotes Licht
Der von Mizuno entwickelte Stoff soll das verhindern. Das Material absorbiert nämlich dank seiner Zusammensetzung Licht im Infrarotbereich und verhindert dadurch Infrarotaufnahmen.
In einem Experiment wurde die Funktionalität des Gewebes geprüft. Dazu wurde der Buchstabe "C" auf ein Stück Papier gedruckt, das von verschiedenen Stoffen verdeckt wurde. Bestand die 2. Lage des Trikots aus dem neu entwickelten Material, waren auf Bildern der Infrarotkamera deutlich weniger Details zu sehen als bei anderen Materialien.
Würde man das Trikot mit noch mehr Lagen des Stoffes ausstatten, würde das die Durchlässigkeit der Infrarotstrahlen weiter minimieren. Da bei den Olympischen Spielen in Paris allerdings hohe Temperaturen erwartet werden, musste man einen Sweet Spot zwischen Komfort und dem Schutz der Sportlerinnen finden, weshalb man sich nur für eine Lage entschieden hat.
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