Wer sich einen neuen Laptop zulegt, sollte die Daten auf dem alten Laptop löschen.
© Pixabay.com

Digital Life

So lassen sich Laptops und PCs sicher zurücksetzen

Wer seinen PC oder Laptop verkaufen oder entsorgen will, sollte zuvor alle Daten löschen. Das ist allerdings einfacher gesagt, als getan. Den Unterschied macht hier aus, ob eine SSD oder eine HDD-Festplatte im Gerät verbaut ist.

“Wenn die Nullen und Einsen noch intakt sind, können Daten wiederhergestellt werden”, heißt es in der Datenforensik, also dem IT-Fachbereich, der sich auf die Wiederherstellung gelöschter Daten spezialisiert hat. Einfach eine Datei in den Papierkorb zu verschieben und diesen dann zu leeren, reicht nicht aus, um die Datei vollkommen verschwinden zu lassen. Das hängt mit der Funktion der Speicher zusammen.

Daten werden durch Löschen nicht gelöscht

Wer ein Bild, ein Dokument oder ein Video vermeintlich endgültig von seinem Laptop oder PC löscht, kann die Datei relativ einfach wiederherstellen. Das Betriebssystem löscht nämlich nicht die einzelnen Bits und Bytes, sondern markiert den Bereich als “freier Speicherplatz”. Wenn später eine Datei gespeichert werden muss, kann der Computer auf diesen freien Speicherplatz zugreifen und die einstige Datei überschreiben.

Erst Überschreiben vernichtet Daten

Erst durch dieses Überschreiben ist gesichert, dass die Datei nicht mehr gerettet werden kann. Software, wie etwa das Gratisprogramm DBAN ( Darik's Boot and Nuke), funktioniert auf diesem Prinzip: Sie überschreibt den Speicherplatz mit einer zufälligen Abfolge von 0 und 1. Je nach Speichergröße und Anzahl der Überschreibungszyklen kann das mehrere Minuten bis hin zu Stunden dauern.

Dabei hält sich immer noch das hartnäckige Gerücht, dass Festplatten mehrmals überschrieben werden müssen, um sicher gelöscht zu sein. Das mag in den 1990er-Jahren noch der Fall gewesen sein, laut der US-Behörde National Institute of Standards and Technology ist eine einfache Überschreibung jedoch ausreichend. 

Zurücksetzen reicht bei SSDs normalerweise aus

Anders verhält es sich bei SSDs, auf denen die Daten nicht magnetisch, sondern elektronisch - etwa wie auf einem USB-Stick - gespeichert werden. Hier reicht es laut Datenforensiker Peter Albrecht von der Datenrettung Austria vollkommen aus, den Laptop oder PC auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen und die Daten im Zuge dessen zu löschen. 

Bei Windows 10 findet man die Option im Einstellungsmenü unter “Update und Sicherheit” >> “Wiederherstellung”. Bei Windows 11 ist es  “Einstellungen” >> “System” >> “Wiederherstellung”. Unter macOS Ventura navigiert man zu “Systemeinstellungen”. Dort findet sich in der Seitenleiste unter “Allgemein” die Option “Zurücksetzen”. Für ältere Geräte und Betriebssysteme bietet Apple einen Leitfaden an.

Programm löscht Daten auf SSD

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auf ein Prognoseprogramm des SSD-Herstellers zurückgreifen. Mit diesem lässt sich nicht nur der Zustand der SSD ermitteln, sondern auch ein Löschvorgang durchführen.

Alternativ lassen sich auch mit der Software Parted Magic SSDs sicher löschen. Das Programm ist mittlerweile kostenpflichtig (Kostenpunkt: etwa 14 Euro), es lassen sich jedoch auch ältere Gratis-Versionen finden. Zur Ausführung des Programms muss ein bootfähiger USB-Stick erstellt werden. Videoanleitungen für Windows und macOS finden sich auf der Herstellerseite.

Speichertyp herausfinden

Wie finde ich heraus, ob in meinem Gerät eine HDD oder SSD verbaut ist? Unter Windows sucht man am besten nach “Laufwerke defragmentieren und optimieren”. Klickt man auf das Programm, wird der Medientyp mit Solid-State-Laufwerk (SSD) oder Festplatte (HDD) angegeben. Bei Apple-Geräten werden seit mehreren Jahren standardmäßig nur noch SSDs verbaut. 

Zum Schluss bleibt noch die physische Zerstörung des Speichers als Datenschutzoption übrig. Dieser wird dabei ausgebaut und etwa mit einem Hammer oder einer Bohrmaschine bearbeitet. Vorsicht beim Vernichten einer HDD: Die Magnetplatten splittern. Deshalb nach der Zerstöraktion gut Staubsaugen oder Aufkehren.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Marcel Strobl

marcel_stro

Ich interessiere mich vor allem für Klima- und Wissenschaftsthemen. Aber auch das ein oder andere Gadget kann mich entzücken.

mehr lesen
Marcel Strobl

Kommentare