FILE PHOTO: Illustration of Bitcoin
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Digital Life

Millionen-Kryptodiebstahl: Mann verklagt Eltern von 2 Buben

Vor 3 Jahren wurden Andrew Schober aus dem US-Bundesstaat Colorado 16 Bitcoin im Wert von knapp einer Million Dollar aus seinem Krypto-Wallet entwendet. Er beauftragte Ermittler, der Sache auf den Grund zu gehen. Die kamen zu dem Ergebnis, dass 2 britische Buben namens Benedict und Oliver hinter dem Kryptodiebstahl stehen. Nun brachte der Mann eine Klage gegen die Eltern der Buben ein, berichtet KrebsonSecurity.

Die beiden Buben, die heute in Großbritannien Informatik studieren, waren zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Diebstahls minderjährig. Laut den Gerichtsunterlagen hat der geschädigte US-Amerikaner 10.000 Dollar für Expert*innen für die Verfolgung von Kryptowährungstransaktionen ausgeben.  

Infizierte App

Sie kamen zum Ergebnis, dass die Angreifer das Kryptogeld über eine infizierte App namens "Eletrum Atom" erbeuten konnten. Die mit einem Schadprogramm gebündelte Anwendung manipulierte die Zwischenablage von Schobers Rechner und tauschte beim Transfer der Bitcoin die von Schober kopierte Adresse seines Wallets mit jener der digitalen Brieftasche der beiden mutmaßlichen Übeltäter aus.

Schober sei davon ausgegangen, lediglich die Adresse kopiert und eingefügt zu haben, heißt es in der Klageschrift. Tatsächlich hätten aber Benedict oder Oliver oder beide die Kommunikation abgefangen und manipuliert.

Der geschädigte Bitcoin-Investor wandte sich vor der Klage auch schriftlich an die Eltern der Buben und ließ sie wissen, dass ihre Kinder Malware verwendet hätten, um sein Geld zu stehlen. "Wir haben alle nötigen Beweise, um die Schuld zu belegen", ist in dem Schreiben zu lesen. Für ihn sei dies kein "harmloser Scherz" gewesen, der Diebstahl habe "schwerwiegende Folgen" für sein Leben gehabt.

Eltern lassen Kläger abblitzen

Die Eltern der Buben ließen das Schreiben zunächst unbeantwortet. Erst nachdem die Klage eingebracht wurde, erhielt Schober eine Antwort. Die Eltern stellten den mutmaßlichen Diebstahl nicht in Abrede, forderten aber das Gericht auf, die Klage fallenzulassen, da die Verjährungsfrist bereits abgelaufen sei. Eine Entscheidung des US-Gerichts steht noch aus.

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