Rolls-Royce SMR

So soll ein Mini-Atomkraftwerk laut Rolls-Royce aussehen

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Rolls-Royce: Wichtiger Meilenstein für Mini-Atomkraftwerk

Rolls-Royce will in Großbritannien als erster Hersteller Mini-Atomkraftwerke bauen. Das Design des Small Modular Reactor (SMR) hat nun einen wichtigen Schritt bei der Zulassung passiert. So hat die britische Atomaufsicht Office for Nuclear Regulation (ONR) den 2. Schritt der Begutachtung abgeschlossen. 

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Das geht aus einer entsprechenden Mitteilung hervor. Rolls-Royce habe dabei alle Anforderungen der Behörde erfüllt, wie es heißt. Bewertet wurden etwa grundlegende Punkte im Hinblick auf Design, Sicherheit, Umweltschutz und mehr. Im finalen 3. Schritt soll es nun um Details des Druckwasserreaktors gehen. Geht alles nach Plan, sollen Anfang der 2030er-Jahre erste SMRs in Betrieb gehen.

Geringere Größe

Wie der Name schon sagt, ist der SMR deutlich kleiner als gewöhnliche Atomkraftwerke. Der Reaktor soll eine Leistung von 470 Megawatt haben. Das würde für etwa eine Million Haushalte reichen. Zum Vergleich: Die aktiven Kernkraftwerke in Großbritannien erzeugen derzeit jeweils zwischen 1.185 und 1.364 Megawatt Leistung. 

Der „modulare“ Teil von SMRs bezieht sich nicht nur auf die Skalierbarkeit, sondern auch, wie sie errichtet werden. Durch den modularen Aufbau können viel mehr Komponenten in Fabriken vorgefertigt und müssen nicht vor Ort gebaut werden. Dadurch wird eine Art Serienfertigung möglich, was die Errichtung von SMRs schneller und günstiger macht. Eine Anlage soll so viel Fläche wie 2 Fußballfelder benötigen.

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Zweifel an Sinnhaftigkeit

Wie sinnvoll SMRs tatsächlich für die Energiegewinnung der Zukunft sind, darüber wird allerdings noch diskutiert. Ein aktueller Bericht des Institute for Energy Economics and Financial Analysis (IEEFA) sieht sie eher kritisch.

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Demnach seien sie “zu teuer, zu langsam und zu risikoreich“. Die Technologie würde zumindest in den kommenden 10 bis 15 Jahren keine signifikante Rolle beim Ablösen fossiler Brennstoffe spielen.

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