Optus CEO Bayer Rosmarin machte vor dem Ausschuss keine gute Figur.

Optus CEO Bayer Rosmarin machte vor dem Ausschuss keine gute Figur.

© EPA/LUKAS COCH

Digital Life

Mobilfunk-CEO gibt zu, für Empfang immer Konkurrenz-SIM mit zu haben

In Australien musste die Geschäftsführerin der Mobilfunkgesellschaft Optus zurücktreten, weil 10 Millionen Australier*innen 14 Stunden lang ohne Internetverbindung und Telefonnetz blieben. Der Optus-Netzausfall löste in Australien so großen Ärger aus, dass sich die CEO Kelly Bayer Rosmarin persönlich vor einem parlamentarischen Ausschuss für das Versagen verantworten musste. 

Peinliche Geständnisse

Bei der Anhörung vor dem Ausschuss letzten Freitag machte Bayer Rosmarin keine gute Figur. Sie sagte etwa, dass das Management der zweitgrößter Mobilfunkgesellschaft Australiens schlicht nicht mit einem Netzausfall gerechnet hatte und deshalb unvorbereitet war. Besonders peinlich: Sie gab zu, dass ihre persönliche Vorbereitung für solche Krisen darin bestand, SIM-Karten der Konkurrenz-Mobilfunkbetreiber bei sich zu tragen. 

Der Auftritt von Rosmarin sorgte in Australien die letzten Tage für Spott und füllte die Zeitungen. Am Montag gab die Managerin ihren Rücktritt bekannt. 7NEWS Sydney berichtet nun, dass ihr die Ex-Politikerin Gladys Berejiklian als CEO nachfolgen soll.

Das Netzversagen war nicht der erste Fehler, für den sich Bayer Rosmarin öffentlich rechtfertigen musste. Bereits 2022 gab es bei Optus ein Datenleak. Betroffene Kund*innen mussten sich deshalb neue Führerscheine und Pässe besorgen. 

Notfall-Telefonnummer nicht erreichbar

Für den Netzausfall verantwortlich war ein Softwareupdate, das die Singtel-Mobilfunkgesellschaft in Singapur veranlasste. Daraufhin fielen zahlreiche Router aus, die über ganz Australien verteilt sind. Sie mussten dann einzeln repariert und wieder ans Netz gebracht werden. 

Besonders schlimm: Nicht einmal die Notfall-Telefonnummer war für die Australier*innen erreichbar. Auch Bezahlsysteme in Geschäften fielen wegen des Router-Versagens aus. In einem Land, in dem nur 13 Prozent der alltäglichen Geldtransaktionen mit Bargeld getätigt werden, ist das besonders tragisch. 

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Australisches Netz aus Singerpur abgedreht

Was genau Singtel genau machte und wie es das zweitgrößte Mobilfunknetz Australiens aus der Ferne zum Absturz bringen konnte, konnte allerdings nicht geklärt werden. Für die Sicherheit des Netzes verheißt das nichts Gutes. 

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