Nordkorea bei "finalen Tests" von Spionagesatelliten
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Nordkorea hat mitgeteilt, sich in der finalen Entwicklung eines Erdbeobachtungssatelliten für militärische Zwecke zu befinden. Am Sonntag sollten in einem "wichtigen Test in der Endphase" der Entwicklung die Einsatzmöglichkeiten der Satellitenfotografie sowie der Datenübertragungs- und Bodenkontrollsysteme überprüft werden, berichteten die Staatsmedien am Montag unter Berufung auf die Behörde für Luft- und Raumfahrtentwicklung.
Der Test sei erfolgreich gewesen. Die Vorbereitungen zum Start eines Aufklärungssatelliten sollen demnach bis zum nächsten April abgeschlossen werden. Die Behörde veröffentlichte keine Informationen darüber, welche Rakete zur Beförderung des "Satelliten-Testkörpers" verwendet wurde. Das südkoreanische Militär hatte dagegen nach eigenen Angaben den Start von 2 ballistischen Mittelstreckenraketen in der westlichen nordkoreanischen Provinz Nord-Pyongan erfasst. Die Raketen seien ostwärts etwa 500 Kilometer weit in Richtung offenes Meer geflogen.
Atomwaffentests
UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung ballistischer Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden können. Das international weithin isolierte Land hat in diesem Jahr bereits mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet. Sein Atomwaffenprogramm wird von den USA und ihren Alliierten als direkte Bedrohung wahrgenommen.
Nordkorea hatte schon vor einigen Monaten nach neuen Raketenstarts erklärt, Tests für einen Aufklärungssatelliten unternommen zu haben. Nach Einschätzung der USA und Südkoreas standen die Tests jedoch im Zusammenhang mit der Arbeit Pjöngjangs an einem neuen Interkontinental-Raketensystem. Die Raumfahrt- und Langstreckenraketen beruhen weitgehend auf derselben Technik.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un hatte Anfang 2021 bei einem Kongress der herrschenden Arbeiterpartei neben anderen Rüstungsprojekten auch die Einführung von Spionagesatelliten und Aufklärungsdrohnen gefordert.
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