FILE PHOTO: The logo of Nvidia Corporation is seen during the annual Computex computer exhibition in Taipei
© REUTERS / Tyrone Siu

Digital Life

Nvidia: Krypto hat keinen Nutzen für die Gesellschaft

Der Chiphersteller Nvidia hat sich einmal mehr gegen Kryptowährungen positioniert. In einem Interview mit dem Guardian lässt CTO Micheal Kagan einen Seitenhieb gegen Krypto nicht aus: "Krypto hat keinen Nutzen für die Gesellschaft", sagt er.

Für den Grafikkarten-Hersteller ist Mining einerseits ein lukratives Geschäft, andererseits geht das Unternehmen gegen das Schürfen vor. So wurden die Preise und die Nachfrage nach GPUs nach oben getrieben, bis sie durch den Krypto-Crash einbrachen. Andererseits baute Nvidia eine Software-Bremse für das Krypto-Mining mit seinen Grafikkarten ein (futurezone berichtete).

Die Krypto-Bremse sollte dafür sorgen, dass mehr Grafikkarten für Gamer*innen verfügbar sind. Diesen Schritt begründet Kagan damit, dass das Mining von Kryptowährungen mit dieser Rechenleistung nur wenig Wert hätte. 

Nvidia konzentriert sich auf KI

Nachdem das Geschäft mit Gaming nicht mehr stabil genug für Nvidia ist (mehr dazu hier) und der Markt immer wieder einbricht, konzentriert sich das Unternehmen auf künstliche Intelligenz. Das wurde im Rahmen der hauseigenen Konferenz GTC deutlich. So wurde ChatGPT mit einem Supercomputer trainiert, der aus 10.000 Grafikkarten besteht. Microsoft kaufte erst kürzlich Zehntausende von Nvidias A100 KI-Prozessoren, Amazon kaufte 20.000 des Nachfolgers H100

Laut CEO Jensen Huang sei Nvidia der Motor des "iPhone-Moments für KI". Die Prozessoren seiner Firma würden eine künstliche Intelligenz ermöglichen, die fast jede Industrie verändern könnte.

Im Gegensatz dazu sei Krypto sinnlos: "Dieses ganze Krypto-Zeug benötigt parallele Verarbeitung und Nvidia ist hier am besten. Deshalb haben die Leute das für diesen Zweck programmiert. Sie haben sehr viel aufgekauft und nun ist es zusammengebrochen, weil es nicht nützliches für die Gesellschaft bringt. KI aber schon", sagt Kagan.

Nanosekunden Vorsprung beim Trading

ChatGPT ermögliche es, eigene Programme zu schreiben und reagiere auf die Wünsche der Nutzer*innen. Krypto hingegen sei eher mit Hochfrequenzhandel zu vergleichen, also Handel an der Börse, der mit Computern betrieben wird.

Als ehemaliger CEO der Firma Mellanox hat Kagan damit viel Erfahrung. Dabei hätten Wall-Street-Händler*innen die Produkte der Firma erworben, um sich beim Trading "ein paar Nanosekunden" zu sparen, so Kagan. "Ich habe Krypto nie für etwas gehalten, dass der Menschheit etwas bringt. Menschen tun verrückte Sachen, aber sie kaufen Zeug und du verkaufst ihnen Zeug." Man passe die Firma aber nicht dahin gehend an, das was diese Menschen tun, zu unterstützen.

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