Russlands modernste U-Boote sollen Zirkon-Raketen erhalten
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Russlands hochmoderne Atom-U-Boote der Jasen-Klasse (Projekt 885M) sollen mit Zirkon-Hyperschallraketen aufgerüstet werden. Das gab Alexej Rachmanow, Generaldirektor der russischen United Shipbuilding Corporation, in einem Interview gegenüber russischen Medien bekannt.
"Auf Beschluss des Verteidigungsministeriums werden auch die russischen Mehrzweck-Atom-U-Boote des Projekts Jasen-M mit dem Raketensystem Zirkon ausgerüstet. Die Arbeiten in dieser Richtung sind bereits im Gange", erklärte Rachmanow. Ein genauer Zeitplan ist allerdings noch nicht bekannt.
Rachmanow hob außerdem hervor, dass eine Fregatte der Admiral-Gorschkow-Klasse das erste russische Schiff war, das mit Zirkon-Raketen ausgestattet wurden (die futurezone berichtete). Es sei geplant, das Hyperschallraketensystem auch in die nachfolgenden Fregatten zu integrieren.
Jasen-M: Das beste U-Boot Russlands
Die atomgetriebenen U-Boote des Projekts 885M Jasen-M stellen eine verbesserte Variante des Projekts 885 dar. Gegenwärtig verfügt die russische Marine über ein Schiff aus dem Projekt 885 und 2 aus der Serie 885M. 6 weitere U-Boote der modernisierten Klasse befinden sich momentan in Bau.
Jedes dieser U-Boote kann bis zu 32 Marschflugkörper des Typs Kalibr transportieren. Diese sind mit nuklearen Gefechtsköpfen bestückbar und haben eine Reichweite von bis zu 2.500 Kilometer. Die Raketen können über 8 vertikale Abschussrohre sowohl unter Wasser als auch über Wasser abgefeuert werden, wobei jedes Rohr 4 Raketen halten kann. Daneben können die U-Boote mit Oniks-Marschflugkörpern mit geringerer Reichweite sowie Torpedos vom Typ Fizik bewaffnet werden. Die insgesamt 10 Torpedo-Rohre dienen gleichzeitig als Abwurfstellen für Minen.
Jasen-M kann auch Ziele an Land angreifen
Die atombetriebenen U-Boote der Jasen-Klasse wurden entwickelt, um Flugzeugträgerkampfgruppen anzugreifen. Sie verfügen über die Fähigkeit, gegnerische Angriffs-U-Boote und verschiedene Schiffstypen zu neutralisieren. Die Kampf-U-Boote sind 130 Meter lang und 13 Meter breit. Sie verdrängen untergetaucht rund 14.000 Tonnen Wasser und bieten Platz für eine 90 Personen starke Besatzung.
Die Jasen-M-Variante kann zudem küstennahe Ziele wie Marinestandorte oder Häfen angreifen. Außerdem wurde ihr Atomreaktor verbessert, um weniger Geräusche abzugeben, was die Ortung der U-Boote erschwert. Aus früheren Berichten geht hervor, dass die Jasen-M mit Zirkon-Hyperschallraketen bis 2026 einsatzbereit sein soll.
Zirkon-Rakete laut Russland "unaufhaltbar"
Russland hatte erstmals im Oktober 2020 eine "Zirkon"-Rakete getestet, seitdem folgten mehrere weitere Versuche. Bei den Versuchen soll die Rakete eine Distanz von 450 Kilometer in 4,5 Minuten zurückgelegt haben (in etwa die Strecke von Wien nach Venedig). Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 6.000 km/h.
Russland gibt die Höchstgeschwindigkeit mit der 8-fachen Schallgeschwindigkeit an (9.880 km/h). Damit wäre sie von herkömmlichen Raketenabwehrsystemen kaum aufzuhalten. Es gibt allerdings auch Zweifel daran, dass Zirkon überhaupt einsatzbereit ist. Außerdem wird daran gezweifelt, wie effektiv die Raketen überhaupt sind.
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