Symbolbild Satellit
Mysteriöser chinesischer Satellit taucht in unerwartetem Orbit auf
Shiyan-28B 01 ist der Name eines chinesischen Satelliten, der am 3. Juli vom Xichang Satellite Launch Center gestartet ist. 6 Tage war er bereits verschwunden. Nun tauchte der Satellit in einer eigenartig niedrigen Umlaufbahn auf. Wo er hin will, ist unklar, wie Gizmodo berichtet.
China hat den Satelliten mithilfe einer Langer-Marsch-4C-Rakete gestartet. Er gehört zur Shiyan-Serie, mit der der Weltraum erforscht und neue Technologien erprobt werden sollen. Was genau die Aufgabe des Satelliten ist, ist aber nicht bekannt.
Normalerweise braucht es ein oder 2 Tage, bis der Satellit geortet werden kann. In diesem Fall war er nach dem Start aber verschwunden.
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Wo der Satellit gefunden wurde
Nun wurde er von der Space Domain Awareness-Einheit der U.S. Space Force wiedergefunden. Der chinesische Satellit wurde in einer 794 x 796 Kilometer großen Umlaufbahn mit einer Neigung von 11 Grad wiedergefunden, wie der Astrophysiker Jonathan McDowell auf X teilt.
Eigentlich dachte man, der Satellit hätte eine Neigung von 35 Grad gegenüber dem Erdäquator. Die niedrige Neigung könnte jedoch ein Anzeichen dafür sein, dass die Rakete im Rahmen eines Dogleg-Manövers die Richtung änderte. Durch 3 Zündungen der zweiten Stufe der Rakete, wurde die Neigung verringert.
Unter einem Dogleg-Manöver versteht man die Änderung der Flugbahn eines Satelliten durch eine scharfe Kurve oder Knick. Eigentlich wird dieses Manöver ausgeführt, um das Herabfallen von Trümmern über bewohntes Gebiet zu vermeiden.
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Ungewöhnlich niedrige Neigung
Warum es dazu gekommen ist, ist nicht bekannt. SpaceNews berichtet, dass China noch nie eine so niedrige Neigung für seine Satelliten verwendet hat. Mit dieser Neigung wird er jedenfalls über dem Südchinesischen Meer und dem Indischen Ozean unterwegs sein.
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Laut Gizmodo könne er für Überwachungs- und Kommunikationstests eingesetzt werden. Genaueres weiß man aber nicht, da China nicht viele Details zu Missionen teilt.
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