A representations of virtual currency Bitcoin is seen in front of a stock graph in this illustration
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Digital Life

So oft ist Bitcoin in diesem Jahr schon gestorben

Totgesagte leben bekanntermaßen länger. Das trifft auch auf die größte Kryptowährung der Welt, Bitcoin, zu. Unzähligen Abgesängen zum Trotz führt Bitcoin auch nach mehr als 12 Jahren den Kryptomarkt an und scheint sich mittel- und langfristig stets auch von brutalsten Preisabstürzen zu erholen. Wie bereits berichtet, gibt es mit Bitcoin Obituaries eine Seite, welche die veröffentlichten "Todesanzeigen" sammelt und aktualisiert.

Nach Crash neue Todesanzeigen für Bitcoin

Durch den Preis-Crash der vergangenen Wochen sind natürlich auch die Negativstimmen wieder lauter geworden. Das schlägt sich auch in der Jahresstatistik der Nachrufe nieder. Wurden im gesamten Jahr 2020 trotz Corona-März-Crash nur 14 "Todesanzeigen" veröffentlicht, sind es im Jahr 2021 bereits 23. Vom Rekordjahr 2017, in dem Bitcoin über 120 mal totgeschrieben wurde, ist das Krypto-Asset damit aber noch weit entfernt.

Die meisten Negativmeldungen wurden nach dem ersten Rückgang vom Allzeithoch von über 60.000 Dollar verzeichnet. Zuletzt, als der Preis erstmals seit vielen Monaten auf bis zu 30.000 Dollar abstürzte, kamen einige prominente Todesboten hinzu. Viel Aufmerksamkeit erzielte Tech-Blogger Patrick Shyu von TechLead, der auf YouTube seiner 1 Million Follower*innen erklärte, warum Bitcoin auf Null fallen wird.

Währung vs. Wertsicherung

Sonderlich gut kam sein Beitrag in der Krypto-Community nicht an, von 270.000 Seher*innen bewerteten 11.000 den Beitrag mit Daumen hoch, während 4.000 diesen negativ beurteilten. In dem Video folgert der Blogger, dass Bitcoin von zentralen digitalen Kryptowährungen, den sogenannten Stable Coins, abgelöst wird. Diese, von Zentralbanken herausgegebenen Zahlungsmittel seien die Zukunft des Geldes, nicht Bitcoin. Shyua dürfte dabei übersehen haben, dass in der Krypto-Community Bitcoin mittlerweile hauptsächlich als Wertanlage, weniger als Währung oder Zahlungsmittel gehandelt wird.

Am Mittwoch kämpfte sich Bitcoin kurzfristig über die wichtige Marke von 40.000 Dollar, um dieses Preislevel aber kurze Zeit später schon wieder aufgeben zu müssen. Vom Tiefpunkt der vergangenen Woche bei ca. 30.000 Dollar ist Bitcoin mittlerweile aber wieder gute 30 Prozent entfernt. In den vergangenen Tagen verzeichneten zudem Altcoins enorme Preissteigerungen, was ebenfalls auf viel Nachfrage im Markt hindeutet.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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