Spotify-Playlists automatisch sortieren zu lassen ist ganz einfach

Spotify-Playlists automatisch sortieren zu lassen ist ganz einfach

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Digital Life

Wie du Spotify-Playlists automatisch sortieren lassen kannst

Ich war zuletzt mit der Aufgabe konfrontiert, eine Spotify-Playlist zusammenzustellen, die circa 5 Stunden lang beste Musikunterhaltung liefern sollte. Gemeinsam mit einer zweiten Person wurden insgesamt 75 Tracks gesammelt, die der benötigten Stimmung entsprachen. Selbst Ordnung in diese Playlist zu bringen, wäre wahrscheinlich sehr mühsam gewesen. Zum Glück gibt es aber einige automatische Lösungen dafür.

Im Internet findet man mehrere kostenlose Dienste, die einem das Sortieren von Spotify-Playlists abnehmen bzw. zumindest erleichtern. Ich habe ein paar davon ausprobiert.

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Sort your Music bietet einen guten Überblick über die Tracks in der Playlist und ihre Werte anhand mehrerer Kriterien

Sort your Music bietet einen guten Überblick über die Tracks in der Playlist und ihre Werte anhand mehrerer Kriterien

Sort your Music

Bei einer Google-Suche nach Tools, die Spotify-Playlists sortieren können, erscheint Sort your Music als eines der ersten Ergebnisse. Um den Dienst zu nutzen, muss man sich mit seinen Spotify-Anmeldedaten einloggen und dem Dienst die notwendigen Genehmigungen erteilen, damit dieser Veränderungen in den eigenen Playlists vornehmen kann. Im nächsten Schritt wählt man die Playlist aus, die man sortieren möchte. Angezeigt werden sowohl selbst erstellte Playlists, als auch Playlists von anderen, die man in seiner Bibliothek gespeichert hat.

Was man dann zu sehen bekommt, ist eine Art Excel-Tabelle, in denen die Tracks der Playlist und ihre Attribute genau aufgeschlüsselt sind, also etwa: Artist, Release-Datum, BPM (Beats per Minute) und andere Werte, die die Spotify-Schnittstelle zur Verfügung stellt. Dazu zählen:

  • Energy (wie energetisch ein Track ist)
  • Danceability (Tanzbarkeit)
  • Loudness (empfundene Lautstärke)
  • Valence (wie positiv gestimmt der Track ist)
  • Länge
  • Acousticness (wie akustisch der Track ist, d. h. wie viel akustische Instrumente zu hören sind)
  • Popularity (Beliebtheit des Tracks auf Spotify)
  • Artist Separation (Abstand zu Tracks des selben Artists)

Nach all diesen Kriterien kann man bei Sort your Music Playlists sortieren lassen, in ansteigender oder absteigender Reihenfolge. Daneben gibt es noch eine Random-Funktion, die eine zufällige Mischung auftischt. Mit dem Save-Button kann man die bestehende Playlist-Ordnung mit der neuen überschreiben oder eine Kopie der Playlist mit neuer Ordnung anlegen.

Fazit: Sort your Music wirkt schlicht und spartanisch, ist eher etwas für datengetriebene Menschen, dafür sehr reaktionsschnell. Die Möglichkeit, in die neue Playlist gleich hineinzuhören, gibt es hier nicht. Man muss die Playlist erst speichern, dann erscheint sie in der Spotify-App.

Bei Sort your Tune kann man selbst einstellen, welche Gewichtung beim Sortieren welcher Wert erhalten soll

Bei Sort by Tune kann man selbst einstellen, welches Kriterium beim Sortieren wie gewichtet werden soll

Sort by Tune

Ein anderer Dienst namens Sort by Tune ist grafisch deutlich aufwendiger gestaltet. Man meldet sich hier ebenfalls mit seinem Spotify-Konto an und erhält sogleich eine dunkel gehaltene Übersicht mit den eigenen und gespeicherten Playlists in einer linksbündigen Liste. Klickt man auf eine, erscheint eine Ansicht, die förmlich "Analyse" und "Bearbeitung" schreit. Man sieht bunte Verlaufskurven entlang der Länge der Playlist und dazu eine Trackliste mit vielen "Action Buttons".

Ein dicker "Reorder"-Button lädt zum Verändern der Trackreihenfolge anhand verschiedener Maßstäbe ein. Es gibt 4 Sortieroptionen: Energy, Harmony, Party oder Custom. Bei jeder Option sieht man, wie 4 Bewertungsmaßstäbe bei der Sortierung gewichtet sind:

  • Beat (Tempo und Danceability)
  • Key (Tonart, Dur oder Moll)
  • Energy (Loudness und Energy)
  • Sound (Acousticness und Valence)

Verändert man einen oder mehrere dieser Bewertungsmaßstäbe nach eigenen Vorstellungen mit Schiebereglern, wird automatisch die Sortieroption Custom gewählt.

Die Trackliste bietet die Möglichkeit, für einzelne Lieder spezifische Nachfolgesongs zu wählen, sie in der Reihenfolge auf und ab zu bewegen oder gleich ganz aus der Playlist zu löschen. Will man Änderungen rückgängig machen, gibt es einen Undo-Button. Sort by Tune bietet auch die Möglichkeit, Tracks sofort abzuspielen. Speichert man die neue Ordnung, muss man nicht in die Spotify-App wechseln, um das Ergebnis anzuhören.

Fazit: Sort by Tune ist ein grafisch super aufbereitetes Sortierwerkzeug und bietet viele Informationen und viele Bearbeitungsmöglichkeiten. Unter den kostenlosen Sortier-Tools ist es quasi der Dienst für Profis. Was ich dennoch vermisse, ist die Möglichkeit, Tracks je nach Bewertungsmaßstäben aufsteigend, absteigend oder entlang eines gewünschten Verlaufs zu ordnen. Ein Beispiel: Die Partyplaylist soll mit mittlerer Energie beginnen, dann ruhiger werden und am Ende sehr energetisch und tanzbar sein. Solche Vorgaben kann man nicht machen. Da ist weiterhin manueller Eingriff gefragt.

Simpel und schnell: Playlist Sorter

Simpel und schnell: Playlist Sorter

Playlist Sorter

Der nächste Dienst, den ich ausprobiert habe, nennt sich Playlist Sorter - man merkt, die Unterschiede in den Bezeichnungen sind bisher marginal. Das Design der Webseite lässt bereits darauf schließen, dass es sich um ein sehr simples Tool handelt.

Nach dem gewohnten Einloggen mittels Spotify-Daten werden die eigenen Playlists angezeigt, und zwar nur die selbst angelegten. Andere Playlists, die man ebenfalls umsortieren und kopieren will, kann man mittels einer Suchfunktion aufrufen. Man wählt eine Playlist aus und kann sie nach lediglich 5 Kriterien (jeweils aufsteigend oder absteigend) sortieren lassen:

  • Date Added (Das Datum, an dem man den jeweiligen Track zur Playlist hinzugefügt hat)
  • Release Date
  • Artist Alphabetical
  • Track Alphabetical
  • Popularity

Letzterer Punkt spricht wahrscheinlich am ehesten dafür, diesen Dienst zu nutzen. Man kann die eigene Playlist ganz schnell danach ordnen, wie populär die darin enthaltenen Tracks gerade auf Spotify sind. Anhören kann man sich die neue Playlist-Ordnung nicht. Dafür reicht ein Klick auf "Sort Playlist" und die Playlist wird bearbeitet. Die veränderte Reihenfolge kann man sich nun durch den Klick auf den Spotify-Link ansehen.

Fazit: Playlist Sorter ist ein sehr einfaches, vielleicht zu einfaches Tool, das nicht viele Möglichkeiten bietet, dafür aber sehr reaktionsschnell ist. Man bekommt keine Track-Liste zu sehen, stattdessen ist die Hälfte des Bildschirms mit einem Bereich gefüllt, der "Current Top Tracks" bei Spotify zeigt - eine für viele wahrscheinlich irrelevante Information.

Tune Tidy hält viele Kriterien bereit, anhand derer man seine Spotify-Playlist sortieren lassen kann

Tune Tidy hält viele Kriterien bereit, anhand derer man seine Spotify-Playlist sortieren lassen kann

Tune Tidy

Der letzte Dienst, den ich mir genauer angesehen habe, ist Tune Tidy. Hier steckt kein "Sortieren" im Titel und das mit Grund. Wer sich mit seinen Spotify-Daten einloggt, bekommt zuerst eine Statistikseite zu den eigenen Hörgewohnheiten geliefert. Man sieht die meistgehörten Artists, die meistgehörten Tracks, die meistgehörten Alben und die favorisierten Genres aufgelistet. Bei jeder Kategorie lässt sich der Zeitraum verändern: letzte 6 Monate, letzte 4 Wochen oder seit Anbeginn der persönlichen Spotify-Nutzung.

Zum Sortieren ruft man den "Playlist Editor" auf. Hier wählt man die gewünschte Playlist und eine Track-Liste tut sich auf. Die Kriterien, anhand derer man die Liste sortieren kann, sind vielfältig. Neben den bereits von anderen Diensten bekannten Werten gibt es auch neue, wie Speechiness (wie viel in einem Lied gesprochen wird), Instrumentalness (wie viel Instrumentalmusik zu hören ist) und Liveness (wie sehr es nach einer Live-Aufnahme klingt). Insgesamt sind es 15 Vektoren, die man entweder auf- oder absteigend anwenden kann.

Tracks kann man nicht direkt bei Tune Tidy abspielen, aber ein Button neben jedem Track öffnet die Spotify-App automatisch und startet die Wiedergabe. Mit 2 Buttons wählt man aus, ob man die bestehende Playlist-Ordnung mit der neuen überschreiben oder eine Kopie der Playlist mit neuer Ordnung anlegen will.

Fazit: Tune Tidy wirkt - wie der Name schon sagt - aufgeräumt und bietet eine Vielzahl von Kriterien, anhand derer Playlists sortiert werden. Komplexere Anforderungen erfüllt der Dienst nicht, dafür hält er aber interessante Hörgewohnheitsstatistiken parat, die allein schon einen Besuch wert sind.

Es gibt noch mehr

Die 4 beschriebenen Dienste sind nicht die einzigen, die Spotify-Playlists sortieren können. Eine Google-Suche wird weitere Optionen liefern, etwa Emotionify, Playlist Sorter (by TinyGoodies), Sortify, Chosic und andere. Bei einigen davon habe ich auch versucht, mich anzumelden, erhielt aber Fehlermeldungen. Mit den oben beschriebenen Diensten ist man jedenfalls ganz gut versorgt.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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