© apa, dpa

Digital Life

Strom- und Gasanbieter wechseln: 4 Portale zum Geldsparen

Die Preise für Strom und Gas sind enorm gestiegen. Seit Jahresbeginn hat sich der Großhandelspreis für Strom verdoppelt, jener für Gas verdreifacht. Laut Statistik Austria stieg die Inflation im Oktober auf 3,7 Prozent. Der Strompreis stieg um 9,6 Prozent, der Gaspreis um 15,6 Prozent.

Das betrifft zwar alle Anbieter, trotzdem gibt es immer wieder lukrative Angebote. Insbesondere wenn man einen Flextarif hat, also einen Tarif, der sich dem aktuellen Marktpreis anpasst, könnte sich ein Wechsel jetzt auszahlen. Wir erklären euch, wie und wo das geht und was man beachten sollte.

Vorbereitung

Bevor man sich auf die Suche nach neuen Anbietern machen kann, braucht man ein paar Kerndaten: Laufzeit und Bezeichnung des aktuellen Tarifs und den Verbrauch. Diese Informationen findet man auf der Jahresabrechnung. Zieht man gerade um und kennt seinen Verbrauch noch nicht, kann man mit Schätzwerten arbeiten.

1. E-Control

Der Tarifkalkulator der Regulierungsbehörde E-Control bzw. der Gewerbe-Tarifkalkulator der E-Control für Unternehmen ist neben einem Vergleichsportal auch Beratungsstelle. Hier gibt man seine Postleitzahl ein, den Jahresbedarf oder die Haushaltsgröße (dann wird ein Schätzwert genommen) bzw. Wohnungsgröße und den aktuellen Tarif, falls vorhanden. Dann erhält man eine Übersicht der aktuellen Angebote, die man nach Kriterien wie „Preisgarantie“, „Ökostrom“ bzw. „erneuerbares Gas“ oder „automatische Preisanpassung“ filtern kann.

Entscheidet man sich für einen Wechsel, wird man nur auf die Website des gewählten Anbieters weitergeleitet und muss dort selbst den Vertrag ändern. E-Control bietet zudem eine Sammlung an Musterbriefen an. Bei einer Preisänderung oder den Änderungen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen kann man widersprechen und der Vertrag endet nach 3 Monaten.

E-Control ist eine Regulierungsbehörde, sie nimmt keine Provision und übernimmt den Wechsel nicht für Nutzer*innen. "Aufgabe des Regulators ist es, den Wettbewerb zu stärken und sicherzustellen, dass dieser unter Berücksichtigung der Vorgaben der Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit funktionieren kann. Um im Interesse aller Marktteilnehmer handeln zu können, muss der Regulator politisch und finanziell unabhängig sein", heißt es auf der Webseite.

Die herkömmliche Stromzählung soll abgelöst werden
Die herkömmliche Stromzählung soll abgelöst werden

2. durchblicker.at

Die Plattform durchblicker.at bietet neben Strom und Gas auch Vergleiche für Handy- und Kontotarife an. Bei Strom gibt man dort unter anderem ein, ob der Anschluss derzeit aktiv ist, ob man Strom aus „100 Prozent erneuerbaren Energien“ möchte oder ob man eine Vorauszahlung wünscht. Bei Gas gibt man die Wohnungsgröße und den Jahresverbrauch an.

In der Übersicht wird direkt angezeigt, wie viel Geld man sich bei anderen Tarifen zu seiner aktuellen Rechnung spart. In der Detailansicht erhält man eine ausführliche Tabelle, was die Tarife jeweils bieten – oder nicht bieten (Preismodell, Wechselbonus, Bindungsfrist und einzelne Preisauflistungen). Für Strom erhält man eine Übersicht, wie sich der Strom jeweils zusammensetzt (Öko-Strom, Wasserkraft, fossile Brennstoffe) und aus welchen Ländern er stammt, jeweils mit Prozentangaben.

Entscheidet man sich für einen Wechsel, kann man diesen direkt bei durchblicker.at durchführen. Nach Eingabe aller Informationen kümmert sich die Plattform um alles, allerdings muss man seine Daten damit auch der Plattform zur Verfügung stellen. Das Angebot ist kostenlos, durchblicker.at erhält eine Provision der Strom- und Gasanbieter, wenn ein neuer Vertrag abgeschlossen wird.

3. Compera.at

Wie durchblicker bietet auch Compera mehrere Vergleichsoptionen an. Die Optionen sind hier ein bisschen ungenauer als bei den anderen beiden Portalen, so kann man beim Gasanbieter-Vergleich nur Wohnungsgrößen in 50er-Schritten angeben (Minimum 50 Quadratmeter). Wie bei den anderen Portalen gibt es die Möglichkeit, nach Optionen wie „Gesamtrechnung“, „Preisgarantie“ und „Öko-Zertifikat“ zu filtern. Bis zu 5 Tarife können miteinander verglichen werden. Hier erhält man eine detaillierte Tabellenübersicht mit Informationen über die Kosten und die Vertragskonditionen.

Auch Compera übernimmt den Tarifwechsel, wenn man seine Daten entsprechend übermittelt. Es gibt häufig einen Sofortbonus über Compera von 10 Euro. Die Plattform erhält eine Provision, wenn erfolgreich ein neuer Vertrag abgeschlossen wurde.

4. Energy Hero

Das Start-up Energy Hero geht einen anderen Weg. Anstatt eines einmaligen Wechsels prüft das Unternehmen für eine Nutzer*innen immer nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit, ob es ein besseres Angebot gibt. Darüber wird man informiert, der Wechsel wird automatisch durchgeführt. Dafür gibt man Energy Hero eine Vollmacht.

Für das Wechseln von Strom oder Gas werden 36 Euro pro Jahr fällig, will man beides automatisch wechseln, sind es 54 Euro. Der Vertrag läuft für ein Jahr, ab dem zweiten Jahr kann man jederzeit kündigen.  Energy Heros erhält keine Provision bei einem Vertragswechsel.

Um sich anzumelden, gibt man die gleichen Informationen wie bei anderen Portalen ein, also Postleitzahl, Tarif, Verbrauch und Sonderwünsche wie Ökostrom. Dann erhält man einen kleinen Ausblick auf die mögliche Ersparnis durch die Empfehlungen der Plattform. Details bekommt man aber erst dann, wenn man per E-Mail das Angebot anfordert. Expert*innen suchen laut Energy Hero die beste Möglichkeit heraus und führen den Wechsel durch. Man muss sich selbst um nichts mehr kümmern.

Details zum Wechsel

Wenn ihr genauer wissen wollt, was ihr für einen Online-Wechsel braucht und wie das funktioniert, könnt ihr euch diesen Artikel durchlesen:

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

mehr lesen
Franziska Bechtold

Kommentare