Swatting-Todesfall: Inhaftierter twittert Drohungen aus Knast
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Der 25-jährige US-Amerikaner Tyler Barriss hat im Dezember ein Einsatzteam der Polizei (SWAT) zur Adresse eines Mannes in Wichita, Kansas, geschickt und behauptet, in dessen Haus gebe es eine Geiselnahme. Der 28-jährige Andrew Finch trat aus dem Hauseingang und wurde von der Polizei erschossen. Der Fall schlug weltweit große Wellen, handelt es sich dabei doch um einen der ersten Todesfälle, die durch so genanntes "Swatting" zustande kamen.
Fataler Scherz
Beim "Swatting" handelt es sich um einen fragwürdigen Scherz unter Gamern, bei dem falsche Polizeinotrufe dazu führen, dass die Polizei die Wohnung eines Online-Gegners stürmt. Dem oben geschilderten Fall ging ein Streit unter Gamern voraus. Eine falsche Adressangabe führte dabei zum Tod eines völlig Unbeteiligten. Tyler Barriss wurde in Los Angeles verhaftet und wird wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.
Tweets vom "eGod"
Während die Familie von Andrew Finch nun darum kämpft, dass der Todesschütze, ein Polizist, zur Rechenschaft gezogen wird, zeigt sich auch Barriss wenig einsichtig. Wie Gizmodo berichtet, tauchten nun sogar Tweets auf, die Barriss aus dem Gefängnis abgesetzt haben soll. Darin bezeichnet sich der Mann als "eGod", weil er es trotz Internet-Sperre geschafft hatte, im Gefängnis online zu gehen. Außerdem drohte er Personen, die "Scheiße" über ihn verbreiteten, mit weiteren Swatting-Versuchen.
Peinlich für Gefängnis
Für das Gefängnis, in dem Tyler Barriss sitzt, ist der Vorfall peinlich. Barriss war offenbar einer von insgesamt lediglich 14 Inhaftierten, denen es gelungen war, auf einem elektronischen Terminal online zu gehen. Die entsprechende Funktion ist normalerweise für Inhaftierte gesperrt. Durch ein Software-Update der Maschine war es aber vorübergehend möglich, Internetadressen mittels integriertem Browser anzusteuern.
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