FILE PHOTO: Tesla's primary vehicle factory reopens in Fremont
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Tesla geht gegen Video mit umgemähter Kinderpuppe vor

Ein Video, das zeigt, wie ein mit der "Full Self Driving"-Beta-Software (FSD) ausgestattetes Tesla Model 3 eine Kinderpuppe ummäht, stößt dem US-Autohersteller sauer auf. Wie die "Washington Post" berichtet, will Tesla die weitere Verbreitung des Clips verhindern.

Der Hersteller verschickte dazu eine Unterlassungserklärung an die Organisation "The Dawn Projekt", die sich dem sicheren Zusammenspiel von Computer und Menschen verschrieben hat und in einer Kampagne den US-Kongress auffordert, die Software zu verbieten.

Tesla sieht in dem Video eine "diffamierende Falschdarstellung" seiner Full-Self-Driving-Technologie, die sich außerdem noch in der Entwicklung befinde, heißt es in der Unterlassungserklärung.

Viele Tesla-Kritiker*innen sehen sich durch den Clip bestärkt. Tesla-Fans versuchen hingegen die Vorwürfe des Dawn Projects zu widerlegen. Manche von ihnen posteten dazu sogar Videos, in denen echte Kinder vor fahrenden Autos positioniert wurden. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) sah sich deshalb zu einer Warnung veranlasst, in der dazu aufgefordert wurde, Autos nicht in Richtung von Kindern fahren zu lassen.

"Heulsuse"

Der Milliardär Dan O'Dowd, der die Kampagne gegen die FSD-Software ins Leben rief, zeigte sich vom Schreiben Teslas unbeeindruckt. Er bezeichnete es als "erbärmlich". Tesla-Gründer Elon Musk nannte er eine "Heulsuse", die sich hinter Anwälten verstecke.

O'Dowd muss sich wiederum den Vorwurf gefallen lassen, die Kampagne nicht ohne Eigeninteresse gestartet zu haben. Er betreibt das Software-Unternehmen Green Hill Software, das von einer Schwächung Teslas auf dem Markt für Autosoftware profitieren würde. Gegenüber der "Washington Post" stellt er das allerdings in Abrede.

Erst Anfang des Jahres haben Tests gezeigt, dass die Elektroautos von Tesla einige Schwächen aufweisen, wenn es um das Erkennen von Kindern geht. 

US-Behörden am Zug

Teslas Autopilot und die angeblich fortschrittlichere FSD-Software stehen bereits seit längerem wegen mutmaßlicher Sicherheitsmängel in der Kritik. Nach einigen tödlichen Unfällen, hat die NHTSA mehrere Untersuchungen eingeleitet, bei denen geklärt werden soll, ob die Tesla-Software eventuell (mit-)verantwortlich für die Unfälle ist.

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