So soll die USS Bougainville aussehen, wenn sie fertig ist.
© US Navy

Militärtechnik

Navy-Flugzeugträger fängt bei Bauarbeiten Feuer

Der Flugzeugträger USS Bougainville hat während seines Baus in der Werft Feuer gefangen. Das Unternehmen Ingalls Shipbuilding bestätigte den Vorfall, mehrere Angestellte mussten wegen Rauchvergiftung behandelt werden. Der Brand betraf dabei die Aufbauten der USS Bougainville - also jenen Strukturen, die sich über dem Flugdeck befinden.

Das Feuer konnte gelöscht werden und die betroffenen Angestellten am Abend wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden, gibt eine Sprecherin von Ingalls Shipbuilding gegenüber Defense News an. Eine Untersuchung des Vorfalls ist im Gange.

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Wahrscheinlich ist, dass der Brand durch Heißarbeiten in der Nähe ausgelöst wurde. Als Heißarbeiten gelten etwa Schweißen, Löten oder Arbeiten mit Trennschleifern, bei denen Funken entstehen können. Auf den Schiffen befinden sich während den Bauarbeiten oft brennbare Substanzen, wie schmierige Lappen oder Öle, die schnell Feuer fangen können.

Drittes Schiff der America-Klasse

Der Schaden konnte auf die unmittelbar betroffene Abteilung beschränkt werden. Schäden am Rest des Schiffes oder an der Werft gab es nicht, wie die Sprecherin mitteilte.

Die Bougainville ist das dritte Schiff der America-Klasse, der Bau des Schiffes wurde 2018 begonnen. Das Kriegsschiff sollte eigentlich im Steuerjahr 2024 an die US Navy ausgeliefert werden, die Übergabe dürfte sich allerdings auf Ende 2025 verschieben. Inwiefern der Brand die Auslieferung verzögert, ist nicht bekannt.

Bei der America-Klasse handelt es sich um keine klassischen Flugzeugträger, sondern um sogenannte amphibische Angriffsschiffe. Die Bezeichnung bezieht sich dabei nicht auf das Schiff selbst, sondern auf die untergebrachten Fahr- bzw. Flugzeuge.

Das Leitschiff, die USS America, wurde 2014 ausgeliefert und ist dazu da, Marineexpeditionseinheiten mit Hubschraubern und Kipprotorflugzeugen des Typs V-22 Osprey an Land zu bringen. Unterstützt werden die Einheiten von Kampfhubschraubern und F-35B Lightning II Kampfjets, die ebenfalls auf dem Schiff Platz finden. Die F-35B ist die Senkrechtstartversion des Stealth-Fighters, die die America-Klasse damit im Grunde auch zu einem Flugzeugträger macht.

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Bewaffnung

Selbst ist das Schiff mit 2 RIM-116 RAM Nahbereichs-Boden-Luft-Raketensystemen und 2 RIM-162 ESSM Flugabwehrsystemen mit mittlerer Reichweite ausgestattet. Dazu kommen 2 Phalanx Mk-15 Kanonen zur Abwehr von Flugkörpern, kleiner Wasserfahrzeuge und Seeminen sowie 2 M242 Bushmaster Maschinenkanonen des Kalibers 25mm. 

Die Schiffe der America-Klasse sind jeweils 257 Meter lang, 32 Meter breit und verdrängen voll beladen rund 45.700 Tonnen. Die Programmkosten belaufen sich auf 10,1 Milliarden US-Dollar, die Stückkosten der USS America auf 3,4 Milliarden Dollar.

USS Bougainville mit Welldeck

Anders als seine Schwesterschiffe USS America und USS Tripoli verfügt die USS Bougainville über ein Welldeck, auch Brunnendeck oder Tiefdeck genannt. Der mehrgeschossige Laderaum im Inneren des Schiffs kann dabei geflutet werden, sodass Landungsboote mit Lastwagen und Panzern direkt vom Schiff aus ablegen können. Amphibische Panzer oder andere amphibische Fahrzeuge können auch direkt im Welldeck an- oder ablegen.

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