USA bauen neue mächtige Wasserstoffbombe
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Erst kürzlich haben die USA bekannt gegeben, dass die neue Wasserstoffbombe B61-12 in die Serienproduktion gegangen ist. Jetzt wurde angekündigt, dass mit der B61-13 gerade an einer deutlich stärkeren Variante gearbeitet wird, berichtet FAS.
Laut dem Verteidigungsministerium soll die Kernwaffe „dem Präsidenten zusätzliche Optionen gegen bestimmte geschützte und großflächige militärische Ziele bieten.“ Gleichzeitig wird beteuert, dass die Ankündigung der neuen Bombe nicht mit aktuellen Ereignissen zu tun habe, sondern lediglich den fortschreitenden Prozess der sich veränderten Sicherheitslage widerspiegle.
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Keine Veränderung im nuklearen Arsenal
Eigentlich haben die USA und Russland mit den Verträgen START I (Strategic Arms Reduction Treaty), START II und New START seit 1991 Abkommen, um den Bestand an Nuklearwaffen zu reduzieren. Mit der B61-13 würde man nicht die Stückzahlen erhöhen, so das US-Verteidigungsministerium. Denn man werde die Wasserstoffbombe B61-7 ausmustern. Außerdem werde man um die Stückzahl weniger B61-12 herstellen, die von der B61-13 produziert werden.
Diese Aussage ist interessant, da schon die neue B61-12 damit begründet wurde, dass sie die B61-3, 4, 7 und 11 ersetzen wird. Die B61-3 und 4 sind die ältesten in dieser Aufzählung und seit 1979 im Dienst. Auch die B83 soll durch die B61-12 abgelöst werden, wodurch die B61-12 die einzige freifallende Atombombe im Arsenal der USA gewesen wäre.
B83 ist die stärkste Kernwaffe der USA
Die B83 ist mit 1,2 Megatonnen Sprengkraft die derzeit stärkste, aktive Kernwaffe der USA. Zum Vergleich: Die Hiroshima-Bombe hatte eine Sprengkraft von 13 Kilotonnen. Die B61-12 hat einen Gefechtskopf mit 4 Einstellungen: 0,3 Kilotonnen, 1,5 Kilotonnen, 10 Kilotonnen und 50 Kilotonnen. Von den 1,2 Megatonnen ist sie also weit weg. Durch das Ausmustern der älteren B61-Bomben fallen auch die Optionen mit 170 (B61-3) bis 400 Kilotonnen (B61-11) weg.
Die B61-13 soll deshalb bis zu 360 Kilotonnen haben – so wie die B61-7, die sie ersetzt. Laut dem Verteidigungsministerium wird die B61-13 die modernen Sicherheits- und Präzisions-Features der B61-12 haben. Die B61-12 soll eine Treffergenauigkeit von 30 Metern haben. Bei den früheren Modellen der B61-Reihe waren es 100 Meter.
Größere Zerstörungskraft durch Detonation in der Erde
Die B61-13 wird vermutlich, wie auch die B61-12, begrenzte Fähigkeiten haben, bei der Landung in die Erde einzudringen. Dies soll sie effektiv gegen befestigte Stellungen und Bunkeranlagen machen. Durch den sogenannten Effekt des Ground-Shock Couplings würde die B61-13 bei Zielen unter der Erde eine Zerstörungskraft erreichen, die der einer Oberflächenexplosion mit mehr als einer Megatonne gleichkommt. So könnte, zumindest gemessen an der Zerstörungskraft, die B83 mit ihren 1,2 Millionen Tonnen in den Ruhestand geschickt werden, ohne nukleare Kampfkraft einzubüßen.
Für die B61-11 gab es noch einen speziellen Gefechtskopf, der tiefer ins Erdreich eindringen und auch Beton durchschlagen konnte. Dieser war ein modifizierter Sprengkopf der B61-7. Ob die B61-13 auch so einen Gefechtskopf bekommen wird, ist unbekannt.
B61-13 als Bewaffnung für den B-21 Raider
Die B61-13 soll vom neuen Stealth-Bomber B-21 Raider und seinem Vorgänger B-2 Spirit abgeworfen werden können. Sie ist nicht für die F-35 und ähnliche Kampfjets ausgelegt, weshalb die B61-13s in den USA stationiert werden sollen – dort, wo auch die Stealth-Bomber sind.
Technisch wäre es aber möglich, die F-35 mit der B61-13 zu bestücken, da Form und Gewicht ident mit der B61-12 sein soll. Diese ist 3,6 Meter lang und 324 Kilogramm schwer. Die B61-12 ist ua. für die F-35 gedacht und wird deshalb auch auf US-Stützpunkten in Europa gelagert werden.
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