FILE PHOTO -New Autopilot features are demonstrated in a Tesla Model S during a Tesla event in Palo Alto, California
© REUTERS / Beck Diefenbach

Digital Life

Video: Teslas Autopilot steuert auf Autobahn-Barriere zu

Tesla-Fahrer warnen, dass der Autopilot in gewissen Situationen versehentlich aktiv auf Hindernisse zusteuern könnte. Ein Reddit-Nutzer (zum aktuellen Video) hat das Verhalten in zahlreichen Dashcam-Aufnahmen seit April 2018 dokumentiert und Tesla darüber informiert. Darauf ist zu sehen, wie der Fahrer mit seinem Model X auf einer US-Schnellstraße (Freeway) unterwegs ist und sich einer Barriere nähert, die die Zahl der Spuren verringert. Während das Fahrzeug zunächst korrekt in der Spur bleibt, zieht es knapp vor der Barriere nach links und steuert direkt auf das Hindernis zu.

Warnung vor Updates

Der Fahrer versuchte bereits im Vorjahr mehrmals Tesla über das Problem zu benachrichtigen, der US-Konzern meldete sich jedoch nie zurück. Ein Update schien das unerwünschte Verhalten zu korrigieren. Wenige Wochen später trat es wieder auf. Immer wieder wechselte das Verhalten nach Updates – mal blieb das Fahrzeug korrekt in der Spur, andere Male musste der Fahrer eingreifen.

„Das Verhalten des Systems ändert sich dramatisch zwischen Software-Updates“, so der anonyme Reddit-Nutzer gegenüber Ars Technica. Dadurch wiege sich der Fahrer in falscher Sicherheit, der oftmals vergesse, dass er weiterhin die Aufmerksamkeit auf die Straße richten muss. „Das liegt in der menschlichen Natur: Wenn etwas 100 Mal funktioniert hat, muss es auch beim 101. Mal noch funktionieren.“

Zusammenhang mit Unfall

Das dokumentierte Verhalten könnte auch zu einem tödlichen Unfall im Vorjahr geführt haben. Im März 2018 fuhr ein Model X mit aktivem Autopilot gegen eine derartige Barriere im kalifornischen Mountain View. Das Fahrzeug fing Feuer, der Fahrer verstarb am Unfallort. Erschwerend kam hinzu, dass die Barriere, die eigentlich den Aufprall dämpfen sollte, bei einem früheren Unfall beschädigt und nicht getauscht wurde.

Wie eine spätere Analyse zeigte, dachte der Autopilot zum Zeitpunkt des Unfalls, das Fahrzeug befinde sich auf einer leeren Spur und beschleunigte sogar von 100 auf knapp 112 km/h (62 zu 70 Meilen pro Stunde). Laut der Familie des Unfallopfers habe sich der verstorbene Fahrer bei einem lokalen Tesla-Händler über Probleme beklagt, die jenen auf Reddit ähneln. Laut Tesla gibt es jedoch keinerlei Unterlagen zu diesen Beschwerden.

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