Bilanz nach einem Jahr Wasserstoff-Züge in Deutschland: Zu teuer
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Im August 2022 sind in Bremervörde im deutschen Niedersachsen weltweit die ersten Wasserstoffzüge in den Regelbetrieb mit Passagieren gegangen. Nun, ein Jahr nach Start des Betriebs, werden 102 neue Triebzüge gesucht, die auf der Strecke ohne Oberleitung alte Dieselloks ablösen sollen.
Auf Wasserstoff will man dabei allerdings nicht mehr setzen, sondern auf akkubetriebene Loks. Der Grund: Kosten. Das berichtet die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen LNVG.
“Grundlage für den Kauf der neuen Akku-Fahrzeuge ist eine Markterkundung zu alternativen Antrieben, die die LNVG durchgeführt hat”, heißt es in der Pressemitteilung. Dabei wurden insbesondere Züge mit Wasserstoff-Antrieb und Akku betrachtet. Das Ergebnis laut LNVG: “Akku-Züge sind im Betrieb günstiger”. Darum wird nun nach 102 Akku-Triebzügen gesucht.
Wasserstoffzüge fahren weiter
Das Aus für das bestehende Wasserstoff-Projekt der LNVG bedeutet diese Erkenntnis allerdings nicht. Sie sind weiter zwischen Bremerhaven, Cuxhaven und Buxtehude im Einsatz. Es wurde dafür auch eine eigene Wasserstofftankstelle gebaut. Die erste weltweit für Züge, wie es heißt.
Das Land Niedersachsen investiert über 85 Millionen Euro für die Fahrzeuge. Der Bund gab zusätzlich 8,4 Millionen Euro. Den Bau der Tankstelle durch Linde förderte der Bund mit 4,3 Millionen Euro.
Die neuen Akku-Züge sollen ab 2029 sukzessive eingesetzt werden, wie es heißt. Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies rechnet für alle Fahrzeuge mit einer Investition im hohen 3-stelligen Millionenbereich.
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