Wie gefährlich sind gebrauchte Masken und wie entsorgt man sie?
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Durch die Pandemie herrscht an vielen Orten Österreichs aktuell Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die entsprechenden Masken gibt es sowohl in wiederverwertbarer Form aus Textilien als auch als Einwegprodukte. Gerade letzteres wird nach dem Gebrauch oft unachtsam entsorgt. In Städten wie Wien schlagen sich die weggeworfenen Masken mittlerweile auch im Straßenbild nieder.
Das führt in manchen Ländern nicht nur zu einem Problem für das Ökosystem, sondern auch für Reinigungspersonal, das Kontakt mit kontaminierten Masken ausgesetzt ist.
Wie gefährlich sind gebrauchte Masken?
Doch wie groß ist die Gefahr durch gebrauchte Masken? "Bei fremden, herumliegenden Masken sollte man immer davon ausgehen, dass sie noch infektiös sein könnten", erklärt Eva Schernhammer, Leiterin der Abteilung für Epidemiologie am Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien auf Nachfrage der futurezone.
Die Ansteckungsgefahr vergleicht sie mit der eines gebrauchten Papiertaschentuchs. "Wenn man nicht muss, soll man es nicht angreifen oder aufheben. Und wenn doch, wie etwa im beruflichen Kontext, dann gelten die üblichen Hygienemaßnahmen, bzw. das Tragen von Schutzhandschuhen", so die Medizinierin.
Grundsätzlich hänge es vom Material ab, wie lange Viren auf den Masken überleben können. "Die Angaben gehen hier bis zu 24 Stunden”, sagt Schernhammer, ergänzt aber gleichzeitig: “Die Hauptansteckungsquelle ist und bleibt der direkte Kontakt von Mensch zu Mensch über Tröpfchen bzw. Aerosole."
Richtige Entsorgung
Doch wie entsorgt man seinen gebrauchten Mund-Nasen-Schutz richtig? Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz sowie die Wiener MA 48, die für Abfallwirtschaft und Straßenreinigung zuständig ist, raten dazu, Masken keinesfalls unachtsam wegzuwerfen oder offen liegen zu lassen.
Schutzmasken sollten unbedingt nur im Restmüll entsorgt werden. Im Falle einer Corona-Infektion wird empfohlen, die Masken noch in einem extra Müllsack in die Tonne zu geben. Der Restmüll wird anschließend in Österreich in der Regel verbrannt, die Energie wird für Fernwärme oder Stromerzeugung genutzt.
Falsche Entsorgung
Tabu für die gebrauchten Masken sind Altpapier- oder Wertstoffcontainer, genauso wie der Biomüll. Der Grund dafür ist unter anderem, dass sie zu viele Kleinteile enthalten, die weder recycle- noch kompostierbar sind.
Ebenfalls dringend unterlassen sollte man es, Einwegmasken ins Klo zu werfen. Dort können sie die Toilette - wie jeglicher anderer Abfall außer Klopapier - verstopfen. Schaden können sie darüber hinaus auch in den Pumpen des Abwassersystems verursachen.
Auf der Straße weggeworfene Masken
Die unachtsam entsorgten Masken fallen mittlerweile auch bei der Straßenreinigung auf. Schwierigkeiten machen sie aber keine. "In unseren Arbeitsabläufen stellen die vereinzelt auf die Straße geworfene Masken kein Problem dar", so MA-48-Sprecher Bernhard Ratz. "Für den Verursacher kann es schon ein Problem seit: Wer erwischt wird, zahlt 50 Euro", sagt Ratz weiter.
Bei der Beseitigung der weggeworfenen Masken gelten für die MA-48-Mitarbeiter dieselben Regeln wie bei allen anderen Verunreigungen: Sie werden nicht direkt in die Hand genommen. "Masken, die im Zuge von Reinigungstätigkeiten von den 48er-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgefunden werden, sind durch Hilfsmittel, wie etwa Besen, Schaufel oder Greifer zu entfernen”, so Ratz.
Stoffmasken desinfizieren
Am nachhaltigsten ist es natürlich, eine wiederverwertbare Maske aus Stoff zu verwenden. Auch mit jener sollte man sorgsam umgehen und sie regelmäßig waschen bzw. desinfizieren. Schernhammer und Behörden empfehlen, einen Waschgang in der Waschmaschine mit 60 Grad.
Virologe Christian Drosten postete auf Twitter, dass man Stoffmasken zur Reinigung auch Bügeln kann. Auch das Auskochen tötet Viren und Bakterien effektiv ab.
Ihr habt auch eine Frage aus unserem Themengebiet, die wir für euch beantworten sollen? Schickt uns eine E-Mail an redaktion@futurezone.at - Betreff: "frag die futurezone".
Kommentare