Windräder töten Wale, behauptet Donald Trump

Windräder töten Wale, behauptet Donald Trump

© APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI / BRENDAN SMIALOWSKI

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Windräder töten Wale, behauptet Donald Trump

Wenn man glaubt, Donald Trump habe bereits jeglichen, noch so irrsinnigen Blödsinn von sich gegeben, liegt man falsch. So falsch, wie die aktuellen kuriosesen Behauptungen des ehemaligen US-Präsidenten, die einfach nur gelogen sind.

Einen Kampf gegen Windmühlen nahm der umstrittene Politiker in einer Rede in im US-Bundesstaat South Carolina wortwörtlich. Er schwafelte wirres Zeug über die Windräder und deren gefährlichen Auswirkungen auf Wale - ja, die Meeressäuger.

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Wale, Motorboote und Windräder

Aber alles der Reihe nach: Aufgetreten ist Trump bei einem Bootshersteller in Summerville. Um das Publikum auf seine Seite zu ziehen, behauptete er, dass US-Präsident Biden eine Geschwindigkeitsbeschränkung für Motorboote einführen wird.

Ein solch geplantes Speedlimit von 10 Knoten soll unter anderem dem Schutz der Wale zugutekommen. Dieses Vorhaben gab es tatsächlich, wurde allerdings von der republikanischen Partei blockiert.

Beim Stichwort "Wale" schweifte Trump dann völlig ab und driftete in üble Verschwörungslügen: "Aber andererseits führen ihre Windräder dazu, dass Wale in noch nie dagewesener Anzahl sterben - niemand unternimmt etwas dagegen", so Trump.

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Trump und die Wissenslücken

"Die Windräder machen sie ein bisschen verrückt. Sie treiben die Wale in den Wahnsinn und sie werden in noch nie dagewesenem Ausmaß an die Küste gespült", klagte der ehemalige US-Präsident. Und die Demokraten hätten es nur auf eure Boote abgesehen, sagte er in Richtung des Publikums.

"Trump offenbart, dass er erstaunliche Wissenslücken über Wale und Walstrandungen hat", sagte Andrew Read, ein Walforscher bei der Marine Mammal Commission, zum Guardian. "Es gibt keinerlei wissenschaftliche Beweise dafür, dass Windturbinen den Tod von Walen verursachen."

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Kein Zusammenhang mit Walsterben

Kritiker*innen haben in der Vergangenheit immer wieder behauptet, dass Betrieb, Bau und Instandhaltung von Offshore-Windparks gefährlich für Wale seien. "Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass der Lärm, der von Offshore-Windkraftanlagen erzeugt wird, zum Tod von Walen führen könnte", heißt es auch von der National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA.

Die Hauptbedrohung für Wale würde vielmehr darin bestehen, dass sie von Booten angefahren werden oder sich in Fangnetzen industrieller Fischerboote verfangen. Nicht zuletzt stellt die Erwärmung der Ozeane aufgrund des Klimawandels eine große Bedrohung für die Meeressäuger dar, sagt Walforscher Andrew Read.

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