Passagiere müssen wegen Bug auf Airline-Webseite Gebühren zahlen
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Während Online-Check-in vor einigen Jahren noch ein optionales Extra für Flugpassagier*innen war, ist er heute oft verpflichtend – sofern man nicht draufzahlen möchte. Viele Billig-Fluglinien sind nämlich dazu übergegangen, für den alternativen Flughafen-Check-in teilweise sehr hohe Gebühren zu verlangen. Bei Ryanair sind es etwa 55 Euro, wenn man nicht online eincheckt, bei Wizz Air variieren die Gebühren dafür und liegen zwischen 30 und 50 Euro.
Mehrere Passagier*innen eines Wizz-Air-Fluges von Prag nach London wurden von einem Webseiten-Bug bei Wizz Air daran gehindert, online einzuchecken. Das berichten sie gegenüber dem britischen Guardian. Die Betroffene Grace Connolly erzählte, dass sie für ihre Reisegruppe von 4 Personen daraufhin über 190 Euro am Flughafen bezahlen musste, damit sie dort eingecheckt wird.
Niemand erreichbar
“Ich hatte kein Problem am Hinflug online einzuchecken, beim Rückflug funktionierte es aber aufgrund eines technischen Problems nicht”, so Connolly. Am Flughafen seien keine Airline-Vertreter*innen gewesen, die Nummer der Hotline funktionierte nicht. “Darüber war ich aber ganz froh, weil sie 1,65 Euro pro Minute kostet”, so Connolly.
Laut dem Guardian haben sich in den vergangenen Monaten über 20 Personen mit ähnlichen Erlebnissen gemeldet. Sie alle berichten, dass bei ihren Flügen auch andere Passagier*innen vor dem gleichen Problem standen. Auch kritisieren sie, dass sie in dem Moment keine andere Wahl hatten, als die Gebühren zu bezahlen, weil sie ansonsten ihren Flug verpasst hätten.
Wizz Air schiebt es auf Kund*innen
Wizz Air erklärte gegenüber dem Guardian, dass man sich keiner Schuld bewusst sei. Jeden Monat würden Hunderttausende Passagier*innen online einchecken. Dies sei für einen Billigflieger vital, um kostendeckend arbeiten zu können. Technische Probleme vonseiten der Airline gab es laut offiziellen Angaben keine. Wizz Air rät Kund*innen, bei denen etwas nicht funktioniert, den Browser oder das Endgerät zu wechseln. Falls das nicht möglich ist, solle man Cache und Cookies löschen.
Sollte ein Check-in auf der Webseite aus technischen Gründen nicht möglich sein, rät Wizz Air auch dazu, dies per Screenshots zu belegen. So können die Kosten für den Flughafen-Check-in im Nachhinein erstattet werden, wenngleich die Bearbeitung viel Zeit in Anspruch nehmen kann.
Die Betroffenen, die sich beim Guardian gemeldet hatten, bekamen die Gebühren ebenfalls nachträglich erstattet.
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