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Games

10 Mobile Games aus Österreich, die man gespielt haben muss

Jeden Tag erscheint eine Vielzahl an neuen Smartphone-Spielen. Von den meisten davon wird man niemals erfahren, egal ob man täglich die App-Stores durchforstet, oder nur gelegentlich nach neuen Inhalten sucht.

Apple arbeitet schon seit Längerem daran, einzelne Entwickler*innen und ihre Games bekannter zu machen. Zum einen gibt es natürlich die hauseigenen Awards, zum anderen die Founders Kampagne. Sie gibt Apps und Spielen nicht nur im Store eine Bühne, sondern unterstützt die Firmen bei der Entwicklung ihrer Produkte. Seit dem Start 2018 wurden über 1.000 Studios mit dem Founders-Programm gefördert, 35 davon kommen aus Österreich.

F-Sim Space Shuttle 2

Am 3. Juli stehen nun SkyTale Studio im Rampenlicht. Präsentiert wird der Nachfolger ihrer 2011 erschienen Flugsimulation, "F-Sim Space Shuttle 2". Darin steuert man das namensgebende NASA Space Shuttle und muss es sicher zur Erde bringen. Wie von einer Simulation zu erwarten, verfolgen die beiden Entwickler aus Wien einen möglichst realistischen Ansatz, ohne neue Spieler*innen abzuschrecken.

"Es ist klar, dass Flugsimulationen ein Nischen-Markt sind. Wir wenden uns also gezielt an Spieler mit einem gewissen Interesse an Luft- und Raumfahrt. Trotzdem wollen wir Einsteigern so weit wie möglich entgegenkommen und sie nicht überfordern. Schwierig ist es trotzdem, aber es soll ja auch ein Erfolgserlebnis sein, wenn man zum ersten Mal ein Space Shuttle sicher landet", beschreibt Entwickler Sascha Ledinsky der futurezone die Herausforderung.

Das Cockpit des Space Shuttles wurde dafür detailgetreu nachgebaut, allerdings sind nicht alle Schalter bedienbar. Hilfestellung gibt der Autopilot, etwa bei Fahrwerk und Bremsfallschirm. Wer eine größere Herausforderung sucht, kann das aber auch manuell bedienen. Gesteuert wird das entweder mit zwei virtuellen Touch-Joysticks oder per Bewegungssteuerung. Für Anfänger*innen gibt es ein zusätzliches Leitsystem, bei dem die Pilot*innen durch eingeblendete Kästchen fliegen müssen, um die Ideallinie der Landung abzufliegen.

"F-Sim Space Shuttle 2" von SkyTale ist für iOS (4,99 Euro) und Android (4,99 Euro) verfügbar. 

Gibbon

Das Wiener Studio Broken Rules ist im Apple-Kosmos nicht fremd. Mit ihrem Hit "Old Man’s Journey" konnten sie bereits den Apple Design Award gewinnen. In ihrem neuesten Spiel "Gibbon" schwingt man sich mit einer Affen-Familie durch die Wälder. Das handgezeichnete, liebevolle Design ist hier auf den ersten Blick die große Stärke des Spiels.

Tatsächlich lebt "Gibbon" aber von seiner Dynamik. So soll man sich möglichst rasant von Ast zu Ast durch die schön gestalteten Landschaften bewegen. Wechselt man im richtigen Moment zwischen Schwingen, Rutschen und Springen, bewegt man sich immer schneller durch den Dschungel. Dazu muss man die Finger auf dem Display halten und im richtigen Moment loslassen. Eingerahmt wird das Spiel von einer Geschichte mit ernstem Hintergrund, nämlich wie der Mensch den Lebensraum der Tiere zerstört.

"Gibbon" von Broken Rules ist für iOS (Apple Arcade) verfügbar. 

Letter Rooms

Der Grazer Klemens Strasser hat mit dem 2021 erschienenen "Letter Rooms" ein kurzweiliges Wort-Puzzle-Spiel entworfen. Noch Monate bevor Games wie Wordle einen Hype generieren konnte, fand das clevere und intuitiv designte Spiel viel Anklang. Das minimalistische, ansprechende Design überzeugte: Das Spiel war ein Finalist für den diesjährigen Apple Design Award.

Die Buchstaben müssen so angeordnet werden, dass sie die richtige Antwort auf den Hinweis formen. Das mag zu Beginn noch recht simpel erscheinen, mit wachsendem Schwierigkeitsgrad wird man aber gut gefordert. Dann sind Buchstaben nicht mehr auf dem Präsentierteller, sondern müssen gefunden und kombiniert werden. 

"Letter Rooms" von Klemens Strasser ist für iOS (gratis, Vollversion 0,99 Euro) erschienen.

Game Dev Tycoon

Ein Spiel entwickeln, veröffentlichen und dabei ein Studio aufbauen und über Wasser halten - das ist nicht nur der Alltag vieler Studios, sondern Inhalt dieses Indie-Hits von Greenheart Studios und Rarebyte. Kann man im Vorfeld genug Hype generieren, damit sich das Spiel gut verkauft? Werden die Kritiker*innen begeistert sein, oder hat man im Entstehungsprozess zu viel gespart?

Man beginnt in der heimischen Garage und arbeitet sich nach und nach zum weltgrößten Entwickler vor. Wie bei der echten Spieleentwicklung geht es um Entscheidungen: Für welche Plattform soll das Spiel sein und welches Genre bedienen?

In 3 Phasen muss man Ressourcen für Grafik, Story und Sound geschickt verteilen. Desto weiter man im Spiel voranschreitet, desto mehr Möglichkeiten stehen Spieler*innen zur Verfügung. Doch auch die Herausforderungen steigen, etwa wenn die Entwicklungszeit zu lange ist und bereits neue Konsolen auf den Markt gekommen sind. 

"Game Dev Tycoon" von Greenheart Studios und Rarebyte ist für iOS (4,99 Euro) und Android (5,49 Euro) erschienen. 

Bridge Constructor 

Die erste Version des Spiels der Innsbrucker Firma ClockStone hält sich seit 2012 eine treue Fangemeinde. Das Ziel ist so simpel wie knifflig: Konstruiere eine Brücke. Sie sollte nicht einstürzen und im Idealfall auch Belastungen standhalten. Klappt das nicht, zerfällt die misslungene Konstruktion in ihre Einzelteile.

Was die Brücke aushalten muss, hängt davon ab, welches der inzwischen 6 Varianten des Spiels man vor sich hat. In der neuesten Version zur erfolgreichen TV-Serie The Walking Dead muss man etwa seine Helden vor Zombiehorden schützen und sicher ans Ziel bringen.

In "Bridge Constructor Mittelalter" wird eine einstürzende Brücke plötzlich zur Verteidigung gegen feindliche Truppen. In der Stunt-Variante hingegen baut man Rampen, die Fahrzeuge spektakulär in die Luft katapultieren. Und in der Portal-Version muss man seine Brücken so clever bauen, dass dabei Portale ausgenutzt werden, was schnell sehr verwirrend werden kann. 

Bridge Constructor von ClockStone für iOS (1,99 - 4,99 Euro) und Android (1,99 - 5,49 Euro) erschienen.

FROST

Eine Liste mobiler Spiele aus Österreich ohne ein Game von kunabi brother ist unvollständig. Eigentlich kann man wirklich jedes Spiel des Wiener Studios empfehlen. Nach ihrem ersten Hit "Blek" folgten weitere atmosphärische Puzzle-Games, die vor allem durch ihr außergewöhnliches Design auffallen. Im neuesten Spiel "FROST" leitet man per Fingerwisch Schwärme von leuchtenden, farbenfrohen Lichtgeistern durch sphärische Räume zu ihren Heimatplaneten.

Sie können dabei zu neuen Lebensformen verbunden werden, wenn sie auf andere Spezies treffen. Das Alles sieht organisch aus, man denkt an Fisch- oder Vogelschwärme, aber auch an Quallen oder Zellen, die wabern und pulsieren. Das Spiel ist vor allem meditativ. Es geht weniger darum, eine Herausforderung zu meistern. Stattdessen ist Neugier und Kreativität gefragt, um die verschiedenartigen Wesen zu navigieren.

"FROST" von kunabi brother ist für iOS (4,99 Euro) erschienen.

Die Andere Stadt

Drei besondere Stadtspaziergänge durch Wien erlebt man mit "Die Andere Stadt" von Causa Creations. Dafür greift die App auf die Kamera von Smartphone oder Tablet zu und nutzt Augmented Reality, um eine neue Perspektive auf die Stadt zu geben. Die vorgegebenen Routen starten am Brunnenmarkt, im Volkspark Laaerberg und im Reumannhof.

Sie erzählen jeweils eine interaktive Geschichte: Von einem Lieferfahrer, dessen stressiger Job ihn an seine Grenzen bringt. Von einer inzwischen 80-jährigen Frau, die sich an 1936 erinnert als sie am Yppenplatz lebte und sich im dortigen Luftschutzbunker verstecken musste. Und von einer Zukunft, in der aus dem Volkspark Laaerberg ein fremder Planet wird. Zwei Künstler und eine Künstlerin haben jeweils einen Spaziergang gestaltet. Das bietet sowohl Ur-Wienern als auch Touristen einen neuen, ungewöhnlichen Blick auf die Stadt.

"Die Andere Stadt" von Causa Creations ist kostenlos für iOS und Android erschienen.

SpermEX

Das Studio Ovos entwickelt unter anderem sogenannte Serious Games - also Spiele, die auf unterhaltsame Weise Wissen vermitteln sollen. Eines davon ist das Aufklärungs-Game SpermEX.

Darin müssen Spieler*innen Spermien daran hindern, die Eizelle zu erreichen. Das funktioniert, indem man sie mit Verhütungsmitteln aufhält. Hinzu kommt, dass Krankheitserreger abgewehrt werden müssen.

Ziel ist es Jugendlichen, spielerisch verschiedene Verhütungsmethoden beizubringen und zu erklären, wie sie funktionieren. Gleichzeitig lernen sie, welche Krankheiten sich wie verbreiten. Es entstand im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung

SpermEx von Ovos ist kostenlos für Android erschienen

The Tower of Egbert

Der kleiner Zauberer Egbert möchte ein großes Haus haben. Um ihm diesen Traum zu ermöglichen, arbeitet er mit den Spieler*innen zusammen. Sie erschaffen immer neue, waghalsige Konstruktionen, um den Turm so hoch wie möglich wachsen zu lassen.

Im Spiel baut man einen Turm aus wackeligen Steinen und Streben, mit niedlichen spitzen Dächern. Der hält natürlich nicht einfach so, sondern wird vom Zauberer mit einem Blitz "eingefroren". Dafür gibt es einen Timer von 5 Sekunden, in denen man nicht mehr eingreifen kann. Stürzt die Konstruktion um und wird im Fall getroffen, bleibt sie in der Luft stehen. Das macht es natürlich schwieriger, weiter nach oben zu bauen. 

"The Tower of Egbert" von Giggly Mill ist gratis für Android erschienen.

The Lion's Song

Inzwischen ist das schon ein Klassiker, deswegen kann man "The Lion’s Song" aber trotzdem immer wieder empfehlen. Wer das Spiel des Wiener Studios Mi’pu’mi bisher verpasst hat, kann - und sollte - das jetzt für mobile Geräte nachholen.

Allerdings ist das ruhige Pixel-Abenteuer vor allem auf einem Tablet zu empfehlen, damit die künstlerische Pixelgrafik genug Raum bekommt. Im Point-and-Click-Adventure erlebt man die Geschichten von außergewöhnlichen Menschen, die sich im Österreich des frühen 20. Jahrhunderts ihren Problemen und Ängsten stellen müssen.

Man spielt etwa eine Komponistin kurz vor einem entscheidenden Konzert, einen empathischen Maler voller Selbstzweifel und eine Mathematikerin, die sich gegen das Patriachat behaupten muss. Das Studio wurde zurecht für das unverkennbare Design und gelungene Geschichtenerzählen ausgezeichnet.

"The Lion's Song" von Mi'pu'mi ist für iOS (4,99 Euro) und Android (5,49 Euro) erschienen.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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