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Sexistische Spielebranche: Prozess gegen Pokemon Gos Niantic

Eine frühere Angestellte bei Niantic hat am Freitag eine Klage gegen ihren früheren Arbeitgeber eingebracht. Niantic soll ihr und anderen Frauen das gleiche Gehalt, das auch männliche Kollegen auf dem gleichen Level erhalten haben, aktiv verweigert haben, heißt es in einem Bericht von The Verge. Niantic ist der Hersteller des beliebten Spiels Pokemon Go, um das es einen regelrechten Hype gab, das aber jetzt noch immer von zahlreichen Fans gespielt wird. Niantic sucht nach Pokemon Go den „nächsten großen Hit“. Spiele, die mit Harry Potter oder Catan zu tun hatten, hoben nicht ab.

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Niantic hat vergangene Woche 230 Mitarbeiter*innen gekündigt. Die Angestellt, die anonym bleiben möchte und daher unter dem Pseudonym „Jane Doe“ fungiert, zieht nun vor Gericht. Sie startete im Februar 2020 mit 70.000 US-Dollar und ihr Gehalt wuchs rasch auf 84.000 Dollar. Allerdings erfuhr sie, dass ein männlicher Kollege, der ihr untergestellt war und der weit weniger Verantwortung hatte als sie, 127.000 US-Dollar bekam. Ihr eigenes Gehalt war mitunter auf 105.000 Dollar gestiegen, obwohl sie seine Vorgesetzte war.

Chefetage strebte keine Änderungen an

Als sie Jobausschreibungen von Niantic fand, lernte sie, dass sie für den Job, den sie machte, sogar noch weit unter 10.000 Dollar unter dem im Jobprofil ausgeschriebenen Mindestgehalt bezahlt bekam. Sie tauschte sich daraufhin mit anderen Frauen aus, denen dasselbe passiert war. Die Führungsetage reagierte darüber ebenso wenig erfreut, wie auf ihre Forderung, das Gehalt anzupassen. Man sagte ihr, sie würde die ihr zustehende Summe deshalb nicht erhalten, weil sie sich mit anderen darüber ausgetauscht habe, heißt es. Nun zieht die Frau vor Gericht.

Niantic ist nicht der erste Spielekonzern, der wegen Sexismus oder Diskriminierung geklagt wird. Auch Activision Blizzard hatte 2021 mit einer Klage gegen „konstanten sexuellen Belästigungen“ zu tun. Riot Games musste vergangenes Jahr 100 Millionen Dollar zahlen, um einen Diskriminierungsrechtsstreit außergerichtlich beizulegen.

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