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Warum die PS5-Controller schon nach 4 Monaten kaputtgehen

Die PS5 ist November 2020 erschienen und so beliebt, dass Sony bis heute nicht mit der Produktion nachkommt. Dennoch beginnen sich Beschwerden zu häufen. Diese drehen sich um den PS5-Controller, der eigentlich ein Aushängeschild für die PS5 ist.

Der neue Controller soll unter dem Problem Joystick-Drift leiden. Die Spielfigur bewegt sich dadurch etwa von alleine, obwohl man die Joysticks gar nicht berührt. iFixit hat den PS5-Controller auseinandergenommen und analysiert, wie das Problem zustande kommt.

Kein Einzelfall

Der neue PS5-Controller beeindruckt durch seine vielen Vibrations- und Rüttelmöglichkeiten, sowie die adaptiven Trigger-Tasten. Dabei ist der Widerstand, je nach Spielsituation, unterschiedlich stark.

Im Inneren des Controllers befinden sich aber Komponenten, die ganz und gar nicht neu oder innovativ sind. Speziell geht es um den RKJXV Thumbpointer des japanischen Unternehmens Alps Alpine. Dieser ist dafür verantwortlich, dass die Eingabe des Spielers am Analogstick in ein elektronisches Signal umgewandelt und an die PS5 geschickt wird.

Dieselbe Hardware befindet sich auch im PS4-Controller, dem Xbox-One-Controller und Nintendos Switch-Pro-Controller. Und auch bei diesen ist das Problem des Joystick-Drifts bekannt.

Spielzeit mit Ablaufdatum

Der Thumbpointer hat laut dem Hersteller eine Lebensdauer von 2 Millionen Zyklen. Das klingt zwar viel, ist es aber nicht, wie iFixit ausgerechnet hat. Je nach Spiel entstehen 80 bis 120 Zyklen pro Minute. Spielt man durchschnittlich 2 Stunden pro Tag, sind 2 Millionen nach 137 bis 209 Tagen erreicht. Grob gesagt: Nach 4 bis 7 Monaten ist die Lebensdauer-Erwartung überschritten.

Das heißt aber nicht, dass der Joystick-Drift genau dann passiert. Es könnte auch später der Fall sein – oder auch früher. Der Grund für den Defekt mit Ansage sind gleich mehrere Komponenten im Thumbpointer. Die elektrischen Kontakte der Sensoren, die die Bewegungen in der X- und Y-Achse messen, verschleißen. Dadurch registrieren sie Bewegungen, die gar nicht da sind.

Feder, Verformung und Feuchtigkeit

Auch die Feder, die die Analogsticks zurück in die Mitte schnellen lässt, wenn man sie loslässt, kann sich abnutzen. Der Analogstick springt dann nicht in die Mitte zum neutralen Punkt zwischen den Kontakten der Sensoren zurück, sondern zu einem minimal anderen Punkt. Das sieht man vielleicht nicht, es reicht aber aus, dass die Kontakte auslösen und so eine permanente, ungewollte Bewegung erkannt wird.

Durch das ständige Belasten der eigentlichen Joysticks können sich diese laut iFixit leicht verformen. Dies würde aber nicht so sehr eine ungewollte Bewegung verursachen, sondern eher, dass manche sanften Bewegungen in bestimmte Richtungen nicht mehr erkannt werden.

Schließlich können noch Staub, Feuchtigkeit und andere Einflüsse von außen Probleme verursachen. Die Abnutzung erzeugt kleine Partikel, die sich wiederum im Laufe der Zeit in größerer Menge im Controller ablagern. Temperaturschwankungen kann die Feinmechanik in den Thumbpointer deformieren und Feuchtigkeit, egal ob durch Gamer-Schweiß oder die Luft, kann Korrosion im Inneren verursachen.

Nur eine Lösung

Laut iFixit gibt es nur einen Weg um zu vermeiden, dass Analogsticks so schnell kaputtgehen: Wenn die Konsolen-Hersteller in bessere Komponenten investieren. Bis dahin kann man nur Controller mit dem Problem zurückschicken und auf einen Austausch im Rahmen er Gewährleistung hoffen, oder zu Werkzeug und Lötkolben greifen, um den Thumbpointer selbst zu tauschen.

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