Ukraine: Australien schickt erstmals Radar-Jet nach Europa
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Die Royal Australian Defense Force (ADF) wird noch in diesem Jahr eine Boeing E-7A Wedgetail nach Deutschland schicken. Das Flugzeug soll zur Überwachung von Lieferungen von Ausrüstung in die Ukraine eingesetzt werden, wie der australische Premierminister Anthony Albanese nach Gesprächen mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz vor Kurzem bekannt gab.
"Dieser Einsatz umfasst bis zu 100 Mann Besatzung und Unterstützungspersonal", heißt es in einer Presseaussendung seitens Australiens. "Die Stationierung der E-7A Wedgetail als zusätzliche Frühwarnkapazität wird dazu beitragen, dass die lebenswichtige Unterstützung der Ukraine durch die internationale Gemeinschaft geschützt wird. Australien setzt sich dafür ein, dass sich die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine gegen Russlands Angriff auf die gesetzesbasierte Ordnung durchsetzt."
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Flugzeug mit Adleraugen
Die Boeing E-7A ist eine militärische Version der Boeing 737-700, die als luftgestütztes Frühwarn- und Einsatzleitflugzeug fungiert. Sie wird von mehreren Staaten eingesetzt, darunter Australien und Großbritannien. Die Luftwaffen der beiden Länder haben der E-7A auch ihren Spitznamen "Wedgetail" verliehen - eine Anspielung auf den australischen Keilschwanzadler.
Das Herzstück der E-7A ist ein sogenanntes AESA-Radar des Rüstungskonzerns Northrop Grumman. Die Radaranlage ermöglicht eine 360-Grad-Beobachtung von Bedrohungen aus der Luft und zu Wasser. Sie weist eine Reichweite von über 370 Kilometern auf und ist in der Lage, über 3.000 Ziele simultan zu verfolgen. Damit könnte sie der Ukraine also einen Vorteil bei der Überwachung feindlicher Drohnen und Raketen verschaffen.
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Kein Einmischen in Konflikt
Die E-7A soll allerdings nicht in den Luftraum der Ukraine bzw. Russlands eindringen, sondern lediglich in benachbarten Staaten eingesetzt werden. "Während dieses Einsatzes werden weder Personal noch Mittel der ADF in die Ukraine eindringen, und das Flugzeug wird nicht in den aktuellen Konflikt in der Ukraine verwickelt sein", so die australische Regierung. "Die E-7A wird außerhalb des russischen, weißrussischen und ukrainischen Luftraums operieren".
Noch ist unklar, von welchem Standort aus die E-7A ihre Missionen durchführen wird. Laut The Drive könnte der NATO-Stützpunkt im deutschen Geilenkirchen als Basis dienen. Die NATO ist gerade auf der Suche nach einem Ersatz für ihre Flotte an veralteten Boeing E-3. Diese sollen 2035 außer Dienst gestellt werden. Die Stationierung eines Wedgetail-Flugzeugs in Deutschland könnte für die NATO daher eine gute Gelegenheit sein, um den potenziellen Nachfolger ihrer E-3-Flugzeuge auf Herz und Nieren zu prüfen.
links: © Wikimedia Commons/Gemeinfrei/US Air Force
rechts: © Wikimedia Commons/GFDL 1.2/Sergey Ryabtsev
Links: Boeing E-3 "Sentry", Rechts: E-7A "Wedgetail"
Australien leistet militärische Hilfe
Die australische Regierung leistet mit der Lieferung der E-7A der Ukraine nicht zum ersten Mal militärische Hilfe. Das Land hat bereits in der Vergangenheit Ausrüstung, darunter gepanzerte Fahrzeuge und Munition, an die Kriegspartei geliefert. Außerdem leistet Australien Unterstützung bei der Ausbildung ukrainischer Soldat*innen.
Laut Premier Albanese handle es sich bei der Entsendung der E-7A nach Deutschland um ein "sehr bedeutsames" Ereignis, "sowohl im Hinblick darauf, was es bewirken wird, als auch im Hinblick auf das, was es symbolisiert - nämlich das Engagement Australiens, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um die Ukraine mit den entsprechenden Mitteln zu unterstützen", so Albanese.
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